US-Unwetter forderten bereits 43 Menschenleben
Die heftigen Unwetter in zahlreichen US-Bundesstaaten über die Weihnachtsfeiertage haben bis zum Sonntag mindestens 43 Menschen das Leben gekostet. In vielen zentralen und südlichen US-Bundesstaaten wurden durch Tornados und Überschwemmungen zudem zahlreiche Gebäude zerstört und große Schäden an der Infrastruktur angerichtet. Allein aus der Region um die texanische Metropole Dallas wurden über das Wochenende 11 Tote durch die Stürme gemeldet. In Illinois und Missouri starben elf Menschen in Springfluten. Schon unmittelbar vor Weihnachten waren bei Stürmen mindestens 18 Menschen gestorben, darunter allein 10 in Mississippi.
In New Mexico wurde unterdessen der Schneenotstand ausgerufen. Zahlreiche Straßen waren am Sonntag unpassierbar, mehrere Gemeinden völlig abgeschnitten. Stürme verursachten teilweise mehr als zwei Meter hohe Schneeverwehungen, die Sichtverhältnisse waren miserabel.
Land unter
Auch in Südamerika kam es zu Katastrophen: Bei schweren Überschwemmungen kamen hier mindestens zehn Menschen ums Leben. In Paraguay, Argentinien und Uruguay mussten insgesamt rund 160.000 Menschen ihre Häuser verlassen, wie die Behörden am Sonntag mitteilten. Besonders schlimm war die Lage in Paraguay und Brasilien, wo vier Menschen durch umstürzende Bäume erschlagen wurden. Nach heftigen Unwettern stieg der Hochwasserpegel des Rio Paraguay, der auch durch die Hauptstadt Asunción fließt, weiter an. Allein in Asuncion waren tausende Menschen vorübergehend ohne Strom. Im ganzen Land mussten mehr als 140.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Auch im Nordosten Argentiniens verschärfte ununterbrochener Regen die Lage, zwei Menschen kamen ums Leben. Rund 20.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Präsident Mauricio Macri brach seinen Silvester-Urlaub ab, um in die besonders betroffene Stadt Concordia in der Provinz Entre Rios zu reisen. Uruguay verhängte über mehrere Regionen im Norden den Notstand. Bis Sonntag mussten mehr als 11.000 Menschen in Notunterkünfte wechseln.
El Nino
Auch in Brasilien gab es schwere Überschwemmungen. Vier Menschen starben durch Erdrutsche in Itapecerica da Serra in der Region Sao Paulo. Präsidentin Dilma Rousseff überflog am Samstag im Hubschrauber Gebiete im südlichen Bundesstaat Rio Grande do Sul, wo in den vergangenen Tagen 9.000 Menschen ihre Häuser verlassen mussten. Die brasilianische Regierung gab umgerechnet 1,7 Millionen Dollar an Nothilfen für die betroffenen Regionen frei.
Die Überschwemmungen werden auf das Wetterphänomen El Nino zurückgeführt. Dabei sammeln sich warme Wassermassen im zentralen und östlichen Pazifik, die Folge sind weltweite Wetterextreme. Erst im November hatten die Vereinten Nationen gewarnt, das diesjährige El-Nino-Phänomen sei das schlimmste seit mehr als 15 Jahren und eines der stärksten seit 1950.
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