US-Aktivistin identifiziert sich als schwarz
Die umstrittene US-Aktivistin Rachel Dolezal, die als Weiße geboren wurde und sich als Schwarze ausgibt, hat zur Begründung für ihr Verhalten auf das komplexe Thema Identität verwiesen. "Ich identifiziere mich als schwarz", sagte sie am Dienstag dem US-Sender NBC.
Das sei schon in Kindesjahren so gewesen. Mit fünf Jahren habe sie Bilder von sich selbst gezeichnet, "mit einem braunen Stift, nicht mit einem pfirsichfarbenen, und mit schwarzgelockten Haaren".
Als Kind blond und hellhäutig
Der Fall der 37-Jährigen sorgt seit vergangener Woche nicht nur für Schlagzeilen, sondern auch für Empörung. Ihre leiblichen Eltern hatten vor wenigen Tagen angegeben, ihre Tochter sei weiß und stehe nicht zu ihrer Identität. Sie zeigten örtlichen Medien die Geburtsurkunde und Kinderfotos, die ein blondes, hellhäutiges Mädchen zeigen. Heute tritt Dolezal mit gebräunter Haut und schwarzen Locken auf.

Vorsitz niedergelegt
Dolezal vertrat in der Stadt Spokane im Bundesstaat Washington für die Organisation NAACP die schwarze Gemeinde, legte den Vorsitz am Montag aber nieder. Zu dem Kinderfoto sagte die Aktivistin, das Mädchen darauf sei "als Weiße identifizierbar von denen, die es sehen". Letztlich sei das Thema aber "ein bisschen komplexer" als nur auf die Frage zu antworten, ob man schwarz oder weiß sei. Auf ihre braune Haut angesprochen sagte die 37-Jährige: "Nun, ich meide sicher nicht die Sonne."
Die Reaktionen rund um ihre Person seien "boshaft unmenschlich", sagte Dolezal. Sie hoffe daher, dass ihr Fall dazu beitragen werde, zum Kern von Definitionen wie "Rasse, Ethnie, Kultur und Selbstbestimmung" vorzustoßen.
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