„Unsichtbarer Engel“ hilft Menschen in Notsituationen

Die Silhouette einer Engelsstatue vor einem hellen Himmel.
Ein Topmanager mit sozialer Ader springt jetzt für ein misshandeltes Baby in die Bresche.

Er ist anonym und doch mittlerweile im ganzen Land eine Berühmtheit: Der „unsichtbare Engel“, ein Unternehmer aus Mailand, der Menschen in Not hilft. Jetzt setzt er sich für ein misshandeltes Baby ein.

Der kleine Giorgio, wie er in den Medien genannt wird, ist erst drei Monate alt. Doch er ist bereits für sein Leben gezeichnet: Er hat Blutergüsse am ganzen Körper, gebrochene Gliedmaßen sowie Frakturen an Schädel und Nacken. Er wird wohl nie wieder sehen und hören können. Giorgios Eltern hatten ihn in eine Klinik in Palermo gebracht. Weil sie selbst den Buben schwer misshandelt haben dürften, wird gegen sie wegen versuchten Mordes ermittelt.

Während die Behörden nach Adoptiveltern suchen, tritt der „Angelo invisibile“ auf den Plan: Der Mailänder Unternehmer hat sich beim Leiter der Kinderklinik gemeldet, wie der Corriere della Sera berichtete. „Er hat mir gesagt, dass er ab heute für Giorgios Unterhalt sorgen wird, sein ganzes Leben lang. Er ist bereit, ihn nach Mailand zu holen“, zitierte die Zeitung den Klinikchef. Außerdem wolle der Mann jeder Einrichtung, die sich des Kindes annehme, die nötigen Mittel für Rehabilitation und Therapien zur Verfügung stellen. „Er hat dafür praktisch einen Wettbewerb ausgerufen, das Beste für dieses Kind zu tun“, sagte der Klinikleiter.

Anonymer Spender

Der „Unsichtbare Engel“, wie ihn die Medien tauften, nennt sich Andrea. Seine Identität hält er geheim, in Italien ist er trotzdem allerorts bekannt. Unzählige Male tauchte er vor der Haustür von Menschen auf, von deren Not er durch die Medien erfahren hatte. Er beglich Schulden, besorgte Wohnungen, zahlte die Miete, übernahm für verarmte Familien die Studiengebühren der Kinder. Den Eltern eines tunesischen Buben half er nach dessen Knochenmarktransplantation finanziell wieder auf die Beine. Alles anonym.

Er habe in der Welt der Banken gearbeitet, sagte Andrea dem Corriere della Sera. Es gebe Hunderte Manager mit Millioneneinkünften, die das Gleiche tun könnten. Ihm fehle es an nichts. „Ich habe meinen Kindern erklärt: Wer hat, der muss denen geben, die nichts haben.“

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