Türkei: 20 tote Flüchtlinge an Küste gefunden
Bei zwei Flüchtlingsunglücken vor der türkischen Küste sind mindestens 20 Menschen ertrunken. Mindestens 13 Menschen starben am Dienstagmorgen in der Region Dikili, als ihr Boot bei schlechtem Wetter auf dem Weg zur griechischen Insel Lesbos kenterte. Sieben weitere Menschen starben, als Wasser in ein mit 58 Menschen überfülltes Schlauchboot vor dem Badeort Dikili eindrang.
Unter den Toten waren nach Angaben der Nachrichtenagentur Dogan mehrere Kinder. Dutzende Flüchtlinge konnten dem Bericht zufolge gerettet werden, viele mussten mit Unterkühlung ins Krankenhaus gebracht werden. Trotz winterlicher Temperaturen und derzeit schlechter Wetterbedingungen versuchen nach Angaben der türkischen Behörden weiterhin viele Flüchtlinge, von der türkischen Küste aus die griechischen Ägäis-Inseln und damit die EU zu erreichen.
Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen im vergangenen Jahr etwa 700 Menschen bei dem Versuch ums Leben, über die Ägäis die EU zu erreichen oder sie werden vermisst. Insgesamt kamen laut IOM im vergangenen Jahr eine Million Flüchtlinge in die Europäische Union, davon 700.000 über die Türkei und die griechischen Ägäis-Inseln.
Flüchtlingsstrom reisst nicht ab
Am Dienstag kamen nach Angaben der Küstenwache in der Hafenstadt Piräus 2477 Flüchtlinge an Bord von zwei Fähren von den Inseln Chios und Lesbos an. Am späten Montagabend war eine andere Fähre mit 1880 Migranten und Flüchtlingen aus den gleichen Inseln in Piräus eingelaufen.
Die Flüchtlinge hatten zuvor von der Türkei auf die griechischen Inseln übergesetzt. Befragt von Reportern sagten die meisten Migranten, sie wollen nach West- und Nordeuropa weiterreisen.
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