Tüftler-Teenie: Treffen mit Präsident Obama
Er war ein einfacher Teenager an einer Schule in Texas - heute ist er ein Medienstar, durch eine seltsame Verkettung von Begebenheiten. Ahmed Mohamed geriet in Schwierigkeiten wegen eines selbst gebastelten Weckers, den seine Lehrer fälschlicherweise für eine Bombe hielten. Ahmed wurde festgenommen, in Handschellen abgeführt und für drei Tage der Schule verwiesen - eine heftige Überreaktion der Schule. Danach riss die Solidarität für den muslimischen Schüler nicht mehr ab. Er wurde ins Massachusetts Institute of Technology (MIT) eingeladen und soll ein Praktikum beim Kurznachrichtendienst Twitter machen. Weitere Einladungen erreichten den Jugendlichen vom Internetriesen Google und dem Online-Netzwerk Facebook. „Hey Ahmed, wir halten einen Platz für Dich frei bei der Google-Wissenschaftsausstellung an diesem Wochenende - willst Du kommen? Bring Deine Uhr mit!“, twitterte Google damals.
Die Causa erreichte sogar den US-Präsidenten. Zuvor hatte Obama bereits die selbst gemachte Uhr des Burschen gelobt und eine Einladung zur Nacht der Astronomie im Weißen Haus ausgesprochen. Am Montag war es soweit - Ahmed durfte den Präsidenten besuchen und am Empfang für Nachwuchs-Wissenschafter teilnehmen. "Es war ein Traum von mir, einmal den Präsidenten zu treffen, dass es so früh kommt, hätte ich nicht gedacht", sagte der 14-Jährige in einem "Yahoo News"-Interview. Die Uhr brachte Ahmed nicht mit ins Weiße Haus - denn auch nach der Solidaritätswelle für den Jugendlichen ist er nicht unumstritten. Sein Verhalten geriet auch in US-Medien zunehmend in die Kritik, wie Spiegel Online schreibt. So unternahm er mit seinem Vater zuletzt eine Reise nach Katar, Saudi-Arabien und in sein Geburtsland Sudan. Und dort wurde die Mohamed auch kürzlich von Präsident Omar al-Bashir empfangen. Der Staatschef wird vom Internationalen Strafgerichtshof wegen Kriegsverbrechen und Völkermordes gesucht - kein Ruhmesblatt für Obama. Auch spekulieren US-Medien, Ahmed könne seine Verhaftung absichtlich provoziert haben.

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