Trierweiler rechnet in Buch öffentlich ab
Dieses Buch dürfte einschlagen wie eine Bombe: Frankreichs Ex-Premiere-Dame Valerie Trierweiler veröffentlicht am Donnerstag ein Buch über ihre Zeit mit Staatschef François Hollande. Das 320 Seiten dicke Werk sei ein "Schrei nach Liebe und zugleich ein langsamer Abstieg in die Hölle, ein Eintauchen in die Intimität eines Paares", schreibt Paris Match.
Das Magazin, für das die Journalistin Trierweiler arbeitet, veröffentlicht im Voraus Auszüge des Buches mit dem Titel "Merci pour ce moment" (deutsch: "Danke für diese Zeit"). Darin beschreibt die ehemalige Premiere Dame, dass sich hinter den Mauern des Elysee wahre Seifenopern zugetragen haben. Ein Skandalbuch, das den Präsidenten gehörig in die Bredouille bringen dürfte.
Schlaftabletten
Die heute 49-jährige Journalistin schildert etwa, wie sie im Jänner von Hollandes heimlicher Liebesaffäre mit der Schauspielerin Julie Gayet erfuhr. "Die Nachricht Julie Gayet ist Aufmacher der Morgensendungen", zitiert " Paris Match" aus dem Buch. "Ich breche zusammen, ich kann das nicht hören, ich renne ins Badezimmer. Ich nehme den kleinen Plastikbeutel mit den Schlaftabletten."
"Francois ist mir hinterher gelaufen", heißt es weiter. "Er versucht, mir den Beutel zu entreißen. Ich renne ins Schlafzimmer. Er greift nach dem Beutel, der zerreißt. (...). Ich schlucke was ich kann. Ich will schlafen, ich will die kommenden Stunden nicht erleben. Ich spüre den Sturm, der mich treffen wird, und ich habe keine Kraft zu widerstehen. Ich will fliehen. Ich verliere das Bewusstsein."
Das Klatschmagazin "Closer" hatte im Jänner die Liebesaffäre zwischen Hollande und der heute 42-jährigen Gayet enthüllt. Trierweiler musste daraufhin ins Krankenhaus. Rund zwei Wochen später trennte sich der Präsident offiziell von Trierweiler, mit der er über Jahre zusammen, aber nie verheiratet war. Im Mai 2012 war Trierweiler an Hollandes Seite in den Elysee-Palast eingezogen.
Seitenhiebe
In ihrem Buch beschreibt Trierweiler auch, wie sie und Hollande sich verlieben, während dieser noch mit der sozialistischen Politikerin Segolene Royal liiert ist, der Mutter seiner vier Kinder. Dann schildert die als selbstbewusst bekannte Journalistin die zunehmende Entfremdung während des Präsidentschaftswahlkampfs des Sozialisten und später im Elysee. Vor einem Staatsbankett soll Hollande sie gefragt haben: "Brauchst du viel Zeit, um so schön zu sein?" Trierweilers Antwort: "Ja, ein bisschen." Hollande: "Andererseits: Von dir wird ja auch nichts anderes verlangt."
Nach der Trennung habe Hollande versucht, sie wiederzugewinnen und ihr zahlreiche SMS geschickt. "Seine Nachrichten sprechen von Liebe", zitiert " Paris Match". "Er schreibt, dass ich sein ganzes Leben bin, dass er nichts ist ohne mich." Demnach schrieb Hollande ihr an manchen Tagen über zwei Dutzend SMS und tippte seine Kurznachrichten sogar zwischen zwei Treffen mit US-Präsident Barack Obama und Russlands Staatschef Wladimir Putin.
Lügen
"Alles was ich schreibe ist wahr", heißt es laut Paris Match im Einband des Buches. "Im Elysée-Palast fühlte ich mich manchmal wie in einer Reportage. Und ich habe zu sehr unter Lügen gelitten, als dass ich selber eine sagen würde."
Die 49-jährige Trierweiler schrieb das Buch unter "größter Geheimhaltung". Allerdings hatte die Ex-Premiere-Dame schon Ende Jänner angedeutet, ein Buch schreiben zu wollen – wenige Tage, nachdem sich Hollande nach Bekanntwerden seiner Liebesaffäre mit Julie Gayet von ihr getrennt hatte.
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