USA

Todesstrafe für Amokläufer von Aurora?

James Holmes erschoss im Juli 2012 zwölf Menschen in einem Kino. Der Staatsanwalt fordert die Todesstrafe.

Dem mutmaßlichen US-Kino-Amokläufer von Aurora droht voraussichtlich die Todesstrafe. Wie der Sender CNN am Montag zu Beginn der Gerichtsanhörung in Centennial im Bundesstaat Colorado berichtete, wollte die Staatsanwaltschaft gegen den Angeklagten James Holmes noch am selben Tag die Todesstrafe fordern.

Ein Mann mit orangefarbenen, lockigen Haaren in einem Gerichtssaal.
Der heute 25-jährige Ex-Student hatte im vergangenen Juli bei einer " Batman"-Filmpremiere in Aurora zwölf Kinobesucher erschossen.

Unklar war zunächst, wie die Verteidigung reagieren würde. Im Vorfeld war erwartet worden, dass sie auf Unzurechnungsfähigkeit ihres Mandanten plädieren könnte. Der Beginn der eigentlichen Hauptverhandlung ist für Anfang August angesetzt.

Der heute 25-Jährige hatte bei seinem Amoklauf in Aurora auch 58 Kinozuschauer verletzt. Der Fall hatte ganz Amerika erschüttert.

Bereits vor der Anhörung hatte die Staatsanwaltschaft einen Vergleich mit Holmes abgelehnt. Dieser wollte sich nach Angaben seiner Anwälte für schuldig bekennen - falls die Staatsanwaltschaft im Gegenzug auf die Todesstrafe verzichtet.

Waffengesetze

Ein gelber Schulbus mit Kindern, die durch die regennassen Fenster schauen.
RNPS IMAGES OF THE YEAR 2012 - Children look out through the windows of school bus Number 26 as it pulls into Newtown High School in Newtown, Connecticut December 18, 2012. Students returned to school in the shattered Connecticut town of Newtown on Tuesday, accompanied by police and counsellors to help them cope with grief and fear after a gunman's shooting rampage killed 26 people at Sandy Hook Elementary School and altered attitudes about gun control in Washington. REUTERS/Lucas Jackson (UNITED STATES - Tags: CRIME LAW EDUCATION TPX IMAGES OF THE DAY)
Der Amoklauf von Aurora hatte in den USA eine erneute Debatte über mögliche strengere Waffengesetze ausgelöst. Seit der Tat im vergangenen Sommer sorgten in dem Land weitere Schießereien für Entsetzen. So tötete Mitte Dezember ein 20-Jähriger in einer Schule in Newtown im Bundesstaat Connecticut 20 Kinder im Alter von sechs und sieben Jahren sowie sechs Frauen und schließlich sich selbst erschossen

Die Namen haben sich als Orte des Schreckens in die Gedächtnisse eingebrannt. Littleton, der Campus der Virginia Tech University oder Fort Hood: Sie stehen für einige der schlimmsten Amokläufe und Massaker in den USA. Am Freitag ist Aurora, wie Littleton im Staat Colorado gelegen, dazugekommen. Im Folgenden eine Chronologie einiger der folgenschwersten Fälle der vergangenen Jahre:

16. Oktober 1991: In einem Schnellrestaurant in Killeen (US-Bundesstaat Texas) eröffnet ein 35-jähriger Lastwagenfahrer das Feuer und tötet 23 Gäste. Danach begeht er Selbstmord.

20. April 1999: Bei einem Überfall auf ihre Schule in Littleton (US-Bundesstaat Colorado) töten zwei Jugendliche mit Schusswaffen und Sprengsätzen zwölf Mitschüler und einen Lehrer. 26 Personen werden verletzt. Die Attentäter begehen nach dem Massaker in der Columbine-Highschool Selbstmord.

21. März 2005: Ein 16-jähriger Jugendlicher richtet an einer Schule in Minnesota ein Blutbad an und tötet insgesamt neun Menschen. Der Teenager erschießt zuerst seinen Großvater und dessen Lebensgefährtin und setzt dann seinen Amoklauf an der High School des Indianer-Reservats von Red Lake fort, bevor er sich selbst das Leben nimmt.

16. April 2007: Ein 23-jähriger Student aus Südkorea erschießt auf dem Campus der Technischen Hochschule von Virginia in Blacksburg 32 Studenten, zwei Professoren und anschließend sich selbst. 26 Menschen werden verletzt.

10. März 2009: Ein 28-jähriger Amokläufer tötet im US-Bundesstaat Alabama seine Mutter und danach vier weitere Verwandte. Dann schießt er wahllos um sich. Insgesamt sterben zehn Menschen, bevor der Täter sich selbst tötet.

3. April 2009: Ein 41-jähriger Einwanderer aus Vietnam richtet in einem Zentrum für Immigranten im US-Bundesstaat New York ein Blutbad an. Der Mann tötet 13 Menschen in dem Gebäude in Binghamton, bevor er sich selbst erschießt.

5. November 2009: Ein Psychiater des amerikanischen Heeres ermordet auf dem größten Militärstützpunkt der USA in Fort Hood zumindest 13 Menschen und verletzt 30 weitere. Der 39-jährige Major erleidet bei einem Schusswechsel mit Sicherheitskräften schwere Verletzungen.

3. August 2010: Im Bundesstaat Connecticut erschießt ein Getränkewagenfahrer acht Menschen. Dann tötet er sich selbst. Auslöser des Massakers in der Stadt Manchester, nordöstlich von New York, ist eine Rüge des Arbeitgebers.

20. Juli 2012: In einem Kino in Aurora (US-Bundesstaat Colorado) wirft ein Mann bei einer Premiere des Batman-Films " The Dark Knight Rises" Rauchgranaten und eröffnet das Feuer. Er erschießt mindestens 14 Kinobesucher und verletzt weitere 50, bis ihn die Polizei festnimmt.

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