Tierfutter-Hersteller entschuldigt sich für Bärenhatz

Die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ verbreitete ein VIDEO, das grausame Vorgänge in einem ukrainischen Trainingscamp für Jagdhunde aufzeigt. In den Filmaufnahmen ist ein Waldstück in der Nähe von Winnyzja zu sehen. Mehrere Hunde werden vor Publikum auf einen angeketteten Braunbären gehetzt. Der Bär ist mit einer Kette und einem Seil fixiert, an dessen Ende mehrere Männer jede seiner Bewegungen kontrollieren und ihn über den Kampfplatz zerren.
Dieses Treiben wäre an sich schon unmenschlich genug, was jedoch wirklich für Aufsehen sorgte, ist die mögliche Beteiligung des Tierfutter-Konzerns „Royal Canin“. Der global agierende Hersteller von Hunde- und Katzennahrung soll in den vergangenen Monaten diese illegalen Bärenkämpfe gesponsert haben. So sind etwa am Ende des Videos Pokale zu sehen, die das Logo des französischen Herstellers tragen. Diese Trophäen gehen an die Besitzer der aggressivsten Hunde.
Vier- bis sechsmal im Jahr sollen solche Wettbewerbe in speziellen Trainingscamps für Jagdhunde in der Ukraine stattfinden. Laut „Vier Pfoten“ soll „Royal Canin“ in den letzten Monaten mehrere dieser Veranstaltungen finanziell unterstützt haben. Gegenüber „Vier Pfoten“ wurde seitens des Konzerns eine Involvierung in ein Event im April bestätigt. Laut Schätzung gibt es in der Ukraine 15-20 solcher „Kampfbären“. Die Wettbewerbe sind illegal, Braunbären stehen unter gesetzlichem Schutz.
Nur wenige Stunden nach Bekanntmachung zog ein digitaler Sturm der Entrüstung über „Royal Canin“, der Hersteller wagte die Flucht nach vorne: Sowohl auf der österreichischen Website, als auch auf der Facebook-Seite finden sich eine Entschuldigung und erklärende Worte. So soll die ukrainische Zweigstelle die illegale Bärenhatz ohne Kenntnis und Zustimmung der Konzernleitung gesponsert haben. „Royal Canin“ würde solche „grausamen Praktiken niemals wissentlich unterstützen“.
Des Weiteren kündigt der Tierfutterproduzent Maßnahmen an, die jede Art von Sponsoring unterbieten, die im Widerspruch zur Tierschutzethik von „Royal Canin“ stehen. Dazu gehört vor allem, sämtliche Sponsoringmaßnahmen im Vorfeld genauer zu überprüfen.
Sehen Sie hier das „Vier Pfoten“-VIDEO, das den Stein ins Rollen brachte.
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