TGV raste bei Straßburg mit über 350 km/h ins Unglück

Beim bisher schwersten Unglück des Hochgeschwindigkeitszugs TGV in Frankreich sind elf Menschen getötet worden. Der Zug war am Samstag bei einer Testfahrt im Elsass entgleist, zwei Triebwagen und sechs Waggons stürzten von einer Brücke in den Rhein-Marne-Kanal (der KURIER berichtete). Die Ursache des Unfalls war am Sonntag weiter unklar.
Es gebe eine große Zahl von Verletzten, sagte Alexandre Chevrier von der Staatsanwaltschaft Straßburg. Der Zustand von vier Menschen sei kritisch. Unter den Verletzten sollen sich laut Nachrichtenagentur AFP auch Kinder befinden.
Über 350 km/h schnell
Die Behörden der Präfektur gingen von überhöhter Geschwindigkeit als Ursache aus. Der Zug soll an der Kanalbrücke nördlich von Straßburg nahe Eckwersheim mehr als 350 Kilometer in der Stunde schnell unterwegs gewesen sein, wie Lokalmedien berichteten. Ein Zusammenhang mit den Anschlägen in Paris vom Freitag wurde vorerst ausgeschlossen.

Sicherheitsautomatik bei Tests nicht aktiv
Der Bahnchef betonte, dass sich ein solcher Unfall im Normalbetrieb nicht ereignen könne - es gebe automatische Sicherheitssysteme, die bei Testfahrten nicht aktiv seien. Die Fahrtenschreiber des TGV würden noch untersucht, sagte er. Das Unglück ereignete sich auf einer neuen Strecke, die im April 2016 in Betrieb gehen sollte.
Als Folge des Unglücks könne eine Verschiebung dieses Termins nicht ausgeschlossen werden, berichtete AFP unter Berufung auf die Bahngesellschaft SNCF. Die TGV-Schnellverbindung zwischen Straßburg und Paris soll dann nur noch eine Stunde und etwa 50 Minuten dauern. Zurzeit sind es etwa zwei Stunden und 20 Minuten.
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