Studie: Riesiger Antarktis-Gletscher schmilzt rasant

Satellitenansicht eines großen Eisbergs, der sich vom antarktischen Festland gelöst hat.
"Pine Island" schrumpft unaufhaltsam. Meeresspiegel könnten in 20 Jahren um bis zu einen Zentimeter steigen.

Sein Schmelzen ist unaufhaltbar und die Folgen für das Ansteigen der Weltmeere können enorm sein: Der Pine Island-Gletscher in der Antarktis wird einer am Sonntag veröffentlichten Studie zufolge immer kleiner.

Internationale Wissenschafter von der Universität Grenoble erwarten, dass der schrumpfende Gletscher das Meeresniveau in zwanzig Jahren um bis zu einen Zentimeter ansteigen lassen könne. Die "Abnahme" des Gletschers sei "irreversibel".

Um ein Fünftel weniger Eis

Blick aus dem Flugzeugfenster auf eine schneebedeckte Landschaft mit Gletscherspalten.
NASA’s DC-8 flies across a crack, 18 miles (29 km) in length, forming across the Pine Island Glacier ice shelf in this October 26, 2011 handout photograph. Scientists expect the crack to propagate and the ice shelf to calve an iceberg of more than 300 square miles (483 square km) in the coming months. Picture taken October 26, 2011. REUTERS/NASA/GSFC/Jefferson Beck/Handout (ANTARCTICA - Tags: SCIENCE TECHNOLOGY ENVIRONMENT) FOR EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS. THIS IMAGE HAS BEEN SUPPLIED BY A THIRD PARTY. IT IS DISTRIBUTED, EXACTLY AS RECEIVED BY REUTERS, AS A SERVICE TO CLIENTS
Der Gletscher befindet sich im Westen der Antarktis. Seit Beginn des Jahrtausends sei er rund zehn Kilometer kürzer geworden, schreiben die Forscher vom Institut für Gletscherforschung und Geophysik.

In den vergangenen Jahrzehnten habe sich die Schmelze beschleunigt. Im Durchschnitt seien in den Jahren von 1992 bis 2011 pro Jahr 20 Milliarden Tonnen Eis geschmolzen. Insgesamt habe die westliche Antarktis-Eisdecke dadurch bis heute rund 20 Prozent abgenommen.

Eine Weltkarte mit Fokus auf die Antarktis und den südlichen Ozean.

Meeresspiegel steigt einige Millimeter

Es müsse damit gerechnet werden, dass der jährliche Verlust auf bis zu 100 Milliarden Tonnen anwachse, heißt es in der Studie. Die Menge entspreche den Berechnungen zufolge einem durchschnittlichen Anstieg der Meeresspiegel um je 3,5 bis 10 Millimeter in den kommenden 20 Jahren. Im Jahr 2010 stieg der weltweite Meeresspiegel um 3,2 Millimeter. Er lag damit um fast das Doppelte über dem Niveau von vor rund zwei Jahrzehnten.

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