
"Schindlers Liste" in Yad Vashem
© EPA/JIM HOLLANDER
Streit um Besitzrecht von "Schindlers Liste"
Wem gehören die Dokumente? In Jerusalem findet eine erste Anhörung statt.
04/15/2015, 07:34 AM
Wem gehört "Schindlers Liste" - einer Erbin der Familie Schindler oder doch dem Holocaust-Museum Yad Vashem? Diese Frage wird nun vor Gericht geklärt: Eine erste, vorläufige Anhörung findet am Mittwoch vor dem Bezirksgericht in Jerusalem statt.

ARCHIV - Der deutsche Industrielle Oskar Schindler (Archivfoto vom 04.12.1967 in London nach der Verleihung des Friedenspreises der internationalen Martin Buber-Gesellschaft). Eine angeblich originale Liste mit Namen von jüdischen Mitarbeitern des deutschen Fabrikanten Oskar Schindler aus dem Jahr 1945 wird beim Online-Auktionshaus Ebay angeboten. Das 14-seitige Dokument, in dem 801 jüdische Häftlinge unter anderem mit Name, Geburtsdatum und Beruf aufgeführt sind, wurde am Freitag mit einem Startpreis von drei Millionen Dollar (rund 2,3 Millionen Euro) von einer Auktionsagentur aus Kalifornien auf der Plattform eingestellt. Als Standort des angebotenen Artikels wird Israel genannt. Foto: dpa (zu dpa «Schindlers Liste bei Ebay angeboten» vom 20.07.2013 - nur s/w) +++(c) dpa - Bildfunk+++
© Bild: dpa/dpaDer in Mähren geborene Industrielle Oskar Schindler ließ während des Zweiten Weltkriegs Listen mit Namen von mehr als 1.200 jüdischen KZ-Insassen tippen, die in seiner Metallwarenfabrik arbeiten sollten. Mit der Anforderung der Gefangenen zur Arbeit in seinem Betrieb rettete er ihnen das Leben. Die Papiere waren in den 90er-Jahren in einem Koffer auf einem Dachboden in Hildesheim entdeckt und nach Israel zu Yad Vashem gebracht worden. Erika Rosenberg, Nachlassverwalterin und Erbin von Schindlers Frau Emilie, sagt, dies sei zu Unrecht geschehen. Rosenberg fordert die Herausgabe jener Seiten, Yad Vashem lehnt dies ab. Zunächst soll es in der Anhörung um Verfahrensfragen gehen.
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