Streik und Proteste gegen griechischen Sparkurs

Vor der griechischen Nationalbank brennt ein Feuer, während eine Person Graffiti sprüht.
Das öffentliche Leben in Griechenland war weitgehend lahmgelegt. Bei Demonstrationen kam es zu Ausschreitungen.

Ein landesweiter Streik gegen die griechische Sparpolitik hat das öffentliche Leben im Land am Donnerstag weitgehend lahmgelegt. Der "Generalstreik", wie ihn die Gewerkschaften nannten, sollte 24 Stunden dauern. Es ist der erste größere Streik gegen die Politik des linksgerichteten Regierungschefs Alexis Tsipras.

"Wir kämpfen gegen die Verelendung - stoppt das Sparprogramm jetzt", skandierten die Demonstranten. Am Rande einer Demonstration in Athen mit mehreren Tausend Teilnehmern bewarf eine Gruppe von etwa 300 Vermummten die Polizei mit Brandsätzen und Steinen. Die Beamten reagierten mit Tränengas und Blendgranaten, wie Augenzeugen berichteten.

Bilder von den Demonstrationen in Athen

Ein Mann mit Maske steht auf einem Denkmal und hält ein Schild in Athen.

GREECE PROTEST GENERAL STRIKE
Eine Gruppe von Demonstranten mit gelben Kappen protestiert auf der Straße.

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Eine Menschenmenge vor dem griechischen Parlament in Athen mit einer großen griechischen Flagge.

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Eine Demonstration mit roten Fahnen und einem Banner mit griechischem Text zieht durch die Stadt.

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Ein Demonstrant hält eine rote Rauchfackel während einer Kundgebung.

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Eine ältere Frau mit griechischer Flagge demonstriert mit anderen Menschen.

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Eine Gruppe von Demonstranten hält rote Fahnen bei einer Kundgebung.

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Eine Person zerstört eine Bushaltestelle mit einem Rohr.

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Eine Menschenmenge steht in einer Wolke aus Rauch.

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Eine Person rennt durch einen Park, der von Rauch und Sonnenstrahlen durchzogen ist.

Tear gas smoke surrounds a statue on main Syntagma
Eine ältere Frau sitzt mit einem Stock und einer blauen Tasche an einem Brunnen.

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Eine Person wirft einen Molotowcocktail in einer städtischen Umgebung.

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Polizisten in Schutzkleidung stehen vor einem Feuer auf der Straße.

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Polizisten in Athen stehen vor einem brennenden Barrikade.

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Ein Polizist mit Schild steht vor einem großen Feuer auf der Straße.

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Polizisten stehen mit Schilden vor einem Feuer bei einer Demonstration.

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Polizisten stehen inmitten von Rauch und Flammen während eines Einsatzes.

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Ein Mann steht vor der brennenden Nationalbank von Griechenland in Athen.

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Vor der griechischen Nationalbank brennt ein Feuer, während eine Person Graffiti sprüht.

A youth paints a slogan on the Bank of Greece head
Eine Frau steht vor einem geschlossenen Rolltor an einer U-Bahn-Station mit der Aufschrift „Flughafen“.

Commuter reads a notice at the entrance of the cen
Eine Frau steht vor dem Eingang zur Akropolis in Athen.

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Ein Mann sitzt mit seinem Handy auf einer Bank in einer leeren Bahnhofshalle.

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Eine ältere Frau sitzt mit einem Stock auf einer Bank in einer städtischen Umgebung.

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Angela Merkel gestikuliert und spricht mit einem Mann.

MALTA-EU-IMMIGRATION-SUMMIT

Bestreikt wurden Ministerien, Behörden, Schulen, Theater, der Nahverkehr sowie die Bahnen und Fähren, wie die Gewerkschaftsverbände des staatlichen und privaten Bereichs (ADEDY und GSEE) sowie die kommunistische Gewerkschaft (PAME) mitteilten. Auch fast alle Inlandsflüge fielen aus, internationale Flüge wurden hingegen normal abgefertigt, sagte eine Sprecherin des Flughafens Athen.

Ärzte in staatlichen Krankenhäusern behandelten nur Notfälle. "Wir brauchen dringend Personal. Die Krankenhäuser brechen zusammen", sagte der Orthopäde Giorgos Tagaris der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Auch die meisten archäologischen Stätten wie die Akropolis von Athen und Museen blieben geschlossen. Die Müllabfuhr streikte. Sogar die Musikkapelle der Stadt Athen war bei den Protesten dabei und begleitete sie mit Musik. Radio und Fernsehen sendeten ab 06.00 Uhr Ortszeit (05.00 MEZ) keine Nachrichten mehr, weil auch die Journalisten streikten. Aus diesem Grund sollten am Freitag auch keine Zeitungen erscheinen.

Harte Verhandlungen

Tsipras hatte zu Beginn seiner ersten Amtszeit im Jänner versprochen, er werde das Sparprogramm in harten Verhandlungen mit den Gläubigern beenden. Im Juli musste er dann aber angesichts der Gefahr eines Staatsbankrotts ein neues Sparprogramm akzeptieren, um Milliardenhilfen der europäischen Geldgeber zu erhalten. Anschließend rief er Neuwahlen für den 20. September aus, die er trotz der Kehrtwende gewann. Athen soll im Gegenzug für weitere harte Sparmaßnahmen - darunter die weitere Kürzung von Pensionen und Gehältern - mit bis zu 86 Milliarden Euro unter die Arme gegriffen werden.

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