Stierhatz von Pamplona ist zu Ende: Bilanz nach acht Tagen

Beim Stiertreiben in Pamplona rennen Menschen vor einer Gruppe Stiere davon.
Dramatischer Höhepunkt kurz vor dem Ende der 825 Meter langen Distanz: Mehrere Stiere und Läufer stürzten übereinander.

Die letzte Stierhatz beim diesjährigen "Sanfermines"-Fest in der nordspanischen Stadt Pamplona ist glimpflich ausgegangen. Wie Rettungsdienste am Donnerstag mitteilten, wurde kein Teilnehmer durch Hornstöße verletzt. Allerdings mussten zehn Läufer wegen verschiedener Blessuren behandelt werden.

Draufsicht auf vier schwarze Stiere mit Hörnern auf einem gepflasterten Untergrund. Ein Stier hat ein rotes Tuch am Horn.
A Miura bull has a red scarf tied around its horn during the last running of the bulls at the San Fermin festival in Pamplona, northern Spain, July 14, 2016. REUTERS/Susana Vera
Bei der Hatz durch die Altstadt gab es einen dramatischen Höhepunkt kurz vor dem Ende der 825 Meter langen Distanz, als mehrere Stiere und Läufer übereinander gestürzt waren. Bei den acht Stiertreiben dieses Jahres wurden nach einer Aufstellung der Nachrichtenagentur Europa Pressinsgesamt zwölf Läufer durch Hornstöße von Stieren ernsthaft verletzt, zwei mehr als im Vorjahr und vier mehr als 2014.
Beim Stiertreiben in Pamplona rennen Menschen vor einem Stier her.
Runners sprint along a fallen Miura bull during the last running of the bulls at the San Fermin festival in Pamplona, northern Spain, July 14, 2016. REUTERS/Susana Vera

Während des Volksfestes waren an acht Tagen jeweils sechs Kampfstiere durch die Altstadtgassen zur Stierkampfarena gejagt worden. Waghalsige Läufer nutzten dies zu Mutproben.

Draufsicht auf die Stierhatz von Pamplona mit rennenden Menschen und Stieren.
Participants run along side Miura fighting bulls on the last day of the San Fermin bull run on July 14, 2016, in Pamplona, northern Spain. On each day of the festival six bulls are released at 8:00 a.m. (0600 GMT) to run from their corral through the narrow, cobbled streets of the old town over an 850-meter (yard) course. Ahead of them are the runners, who try to stay close to the bulls without falling over or being gored. / AFP PHOTO / ANDER GILLENEA
Am Freitag war noch mehr als ein Dutzend Menschen verletzt worden, unter ihnen ausländische Touristen. Wie die Rettungsdienste mitteilten, wurden bei dem Spektakel am Freitag 14 Teilnehmer in ein Krankenhaus gebracht. Darunter waren sieben Menschen, die durch Hornstöße von Kampfstieren verletzt wurden.
Eine Menschenmenge in Pamplona, viele tragen traditionelle weiße Kleidung mit roten Schärpen.
Participants wait for the start of the final bull run on the last day of the San Fermin bull run festival in Pamplona, northern Spain on July 14, 2016. On each day of the festival six bulls are released at 8:00 a.m. (0600 GMT) to run from their corral through the narrow, cobbled streets of the old town over an 850-meter (yard) course. Ahead of them are the runners, who try to stay close to the bulls without falling over or being gored. / AFP PHOTO / ANDER GILLENEA
Dazu gehörten zwei US-Bürger sowie ein Kanadier, ein Inder und ein Südafrikaner. Die Hatz am Freitag war besonders gefährlich, weil die Stiere nicht zusammengeblieben waren. Es dauerte daher länger als normal, bis die verwirrten und verängstigten Tiere zur Arena fanden.
Ein Mann in roter Hose wird von einem schwarzen Stier angegriffen.
A reveller is tossed by a wild cow after the last running of the bulls at the San Fermin festival in Pamplona, northern Spain, July 14, 2016. REUTERS/Susana Vera

Das Fest lockt alljährlich Tausende Touristen aus aller Welt an. Über Pamplona schrieb unter anderen der US-Schriftsteller Ernest Hemingway in seinem Roman "Fiesta" (1926). Bei den diesjährigen "Sanfermines" gab es erstmals größere Proteste gegen sexuelle Übergriffe auf Frauen, die sich am Rande der Feierlichkeiten ereigneten. Die Sicherheitskräfte nahmen mehrere junge Männer unter dem Verdacht der Vergewaltigung fest, darunter auch einen Polizisten.

Beim San Fermín-Fest rennen Menschen vor einer Gruppe Stiere durch die Straßen von Pamplona.
Participants run along side Miura fighting bulls on the last day of the San Fermin bull run on July 14, 2016, in Pamplona, northern Spain. On each day of the festival six bulls are released at 8:00 a.m. (0600 GMT) to run from their corral through the narrow, cobbled streets of the old town over an 850-meter (yard) course. Ahead of them are the runners, who try to stay close to the bulls without falling over or being gored. / AFP PHOTO / ANDER GILLENEA

Vergewaltigungsanzeigen

Eine 22-jährige Französin erstattete Anzeige, wie die Polizei am Montag mitteilte. Bürgermeister Joseba Asiron sagte, er empfinde "große Wut" über die Vergewaltigungsfälle. Eine Rolle spiele aber auch, dass Vergewaltigungen und sexuelle Belästigung "neuerdings angezeigt werden". Die Französin wurde nach ihren Aussagen am Samstag im Stadtzentrum vergewaltigt. Ein Polizeisprecher sagte, es gebe einen Zeugenaufruf, zudem würden Video-Aufzeichnungen ausgewertet. Am Samstag hatte die Polizei mitgeteilt, fünf Männer seien unter dem Verdacht festgenommen worden, eine 18-Jährige vergewaltigt zu haben. Einem Gerichtssprecher zufolge hatten die Vergewaltiger die Tat gefilmt.

Am Wochenende wurden im Zusammenhang mit Sexualdelikten vier Verdächtige festgenommen. Im ersten Fall ging es nach Angaben der Polizei um unsittliche Berührungen, beim zweiten um Gewalt gegen einen Mann, der seine Freundin beschützte, im dritten Fall wurde eine Polizistin von einem Mann begrapscht, im vierten Fall eine andere Frau.

Kommentare