Postkarte taucht nach 44 Jahren wieder auf

Ein Mann hält ein Blatt Papier mit einer Schwarzweißfotografie einer Stadt am Wasser in der Hand.
Eine Gewinnspiel-Postkarte aus der DDR verschwand bei der Stasi – jetzt bekam der Sender den Gewinn.

1969 war es, als Günter Zettl, damals Oberschüler in der DDR, bei einem Preisrätsel des Saarländischen Rundfunks mitmachen wollte. Er kannte die Lösung eines Preisrätsels der Kultsendung „Hallo Twen“, schickte eine Postkarte an den Rundfunk.

Eine alte Postkarte mit einer Briefmarke und handschriftlichen Notizen liegt neben einem Fotoalbum.
Auf einem Blatt Papier aus der Stasi-Akte von Günter Zettl ist am 09.01.2014 in Erlangen (Bayern) die Kopie einer von ihm versandten Postkarte von 1969 zu sehen. Als Oberschüler in Waren an der Müritz in der DDR (heute Mecklenburg-Vorpommern) hatte Zettl 1969 an einem Preisrätsel des Saarländischen Rundfunks teilgenommen. Er schickte eine Postkarte, die erst nach 44 Jahren ankam. Den Gewinn bekommt der Mann jetzt. Foto: Daniel Karmann/dpa (zu dpa-Korr: "Eine DDR-Postkarte macht Geschichte: Sie taucht nach 44 Jahren auf" vom 12.01.2014) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Angekommen ist sie allerdings erst im Jahr 2013: Günter Zettl, der - weil er einer Volkskammerwahl fernblieb – in der DDR mit einem Berufsverbot belegt worden war, ist 1983 in die Bundesrepublik emigriert. 2010 ließ er aus Neugier seine Stasi-Akte öffnen – dort lag zu seiner Überraschung die Postkarte. „Ich hatte das überhaupt nicht mehr auf dem Zeiger“, sagt Zettl zur Nachrichtenagenturdpa. Er ließ sich das Original aushändigen und schickte sie nochmals ab: „Dann habe ich sie 44 Jahre später dem Saarländischen Rundfunk zukommen lassen.“

Sonderziehung

Dort ist man erstaunt über die Karte mit Geschichte – und veranstaltet eine „Sonderziehung“ für Zettl, obwohl es die Radiosendung seit 40 Jahren nicht mehr gibt. Der ehemalige DDR-Oberschüler kommt damit auch noch zu seinem Gewinn: Er kann sich über eine Platte seiner damaligen Lieblingsband „The Creation“ freuen - wenn auch erst nach 44 Jahren. Überreicht werden soll sie vom damaligen Moderator Manfred Sexauer.

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