Sprengstoff-Alarm: Münchner Hauptbahnhof stundenlang gesperrt

Ein Polizist geht durch eine leere Bahnhofshalle, gesehen durch ein Gitter.
Sprengstoff-Spürhund schlug an. Gesamter Bahnhof evakuiert. Nach zwei Stunden konnte Entwarnung gegeben werden.

Wegen eines Sprengstoff-Alarms ist der Münchner Hauptbahnhof am Sonntagabend für fast zwei Stunden abgesperrt und evakuiert worden. Alle Züge wurden gestoppt. Hunderte Reisende mussten die Schalterhalle verlassen.

Ein Sprengstoff-Spürhund habe in der Nähe des Informationsschalters angeschlagen, teilte die Bundespolizei mit. Eine Gruppe von Entschärfern habe daraufhin einen Gegenstand untersucht und um 19.50 Uhr Entwarnung gegeben.

"Das hat nichts mit den Flüchtlingen zu tun"

Eine Menschenmenge vor dem Hauptbahnhof.
ABD0157_20150913 - Zahlreiche Menschen stehen am 13.09.2015 nach der Evakuierung des Hauptbahnhofs in München (Bayern) auf dem Bahnhofsvorplatz. Der Münchner Hauptbahnhof wurde am Abend abgesperrt und evakuiert. Ein Sprengstoff-Spürhund habe in der Nähe des Infopoints angeschlagen, teilte die Bundespolizei mit. Foto: Sven Hoppe/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

"Es bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für die Reisenden", sagte der Sprecher der Bundespolizei, Simon Hegewald. Um was für einen Gegenstand es sich handelte, gab er nicht bekannt. Berichte über einen "Bombenalarm" könne er nicht bestätigen, betonte Hegewald und ergänzte: "Das hat nichts mit den Flüchtlingen zu tun."

Verspätungen im Bahnverkehr

Im Zugverkehr entstanden große Verspätungen. Nach Angaben der Deutschen Bahn waren 33 Züge betroffen. Bis der Bahnverkehr sich normalisiere, dauere es noch den ganzen Abend, sagte eine Bahnsprecherin. Am Montag würden die Züge aber wieder fahrplanmäßig unterwegs sein, hieß es am Abend.

Ein rot-weißes Absperrband der Polizei vor einem Bahnhof.
ABD0155_20150913 - Ein Flatterband der Polizei sperrt am 13.09.2015 am Hauptbahnhof in München (Bayern) einen Bahnsteig ab. Der Münchner Hauptbahnhof ist am Sonntagabend abgesperrt und evakuiert worden. Ein Sprengstoff-Spürhund habe in der Nähe des Infopoints angeschlagen, teilte die Bundespolizei mit. Foto: Sven Hoppe/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Um Service-Mitarbeiter der Bahn bildeten sich nach dem Alarm Menschentrauben. Durchsagen forderten die Menschen auf, die Bahnsteige und den Bahnhof zu verlassen. "Zu Ihrer eigenen Sicherheit", hieß es. Bahnmitarbeiter spannten rotweiße Sperrbänder, die Halle leerte sich schnell.

München hatte zuvor das dramatischste Wochenende seit Beginn der Flüchtlingskrise erlebt. Allein am Samstag trafen mehr als 12.000 Menschen am Hauptbahnhof ein. Die Behörden konnten erstmals nicht mehr allen Ankömmlingen einen Notplatz anbieten.

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