"Snowzilla": Schneesturm bringt Fahrverbot in New York

Die Stadt, die niemals schläft, wird zum Innehalten gezwungen. Wegen des starken Schneesturms hat New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo alle Autofahrten in New York City, Long Island sowie auf Brücken und in Tunneln von und nach New Jersey untersagt. Zudem sollten der Zugverkehr in und um die Stadt teilweise sowie der U-Bahn-Verkehr auf oberirdischen Gleisen und der öffentliche Busverkehr komplett eingestellt werden. Die Züge vereisten und blieben liegen, hieß es. Unterirdisch sollte die U-Bahn mit eingeschränktem Fahrplan aber weiterhin fahren. Auch die Kulturwelt zog Konsequenzen: Alle Nachmittags- und Abendvorstellungen am Broadway am Samstag wurden abgesagt. Die Sicherheit der Theaterbesucher und -mitarbeiter stehe an erster Stelle, teilte die Broadway League mit. Die für Sonntag geplanten Vorstellungen sollten wie geplant stattfinden.
Mindestens sechs Menschen forderte der Sturm bereits. Sie starben in der Nacht zu Samstag bei Autounfällen in den US-Staaten Arkansas, Tennessee und Kentucky, wie zuständige Polizeibehörden mitteilten. Mehr als 112.000 Menschen waren in North und South Carolina ohne Strom.
Der Sturm soll noch für bis zu 90 Zentimeter Neuschnee in Washington sorgen. Solche Schneemassen hat die Hauptstadt laut Meteorologen noch nie zuvor erlebt. Airlines strichen am Freitag und Samstag laut dem Datenanbieter FlightAware.com im ganzen Land mehr als 7100 Flüge. Allein am Freitag verspäteten sich zudem 7000 Maschinen. Die AUA strich einen Hin- und einen Rückflug von Washington, D.C.
Mit Lebensmittelvorräten versorgt
Für mehr als 85 Millionen Menschen in mindestens 20 US-Staaten galten Wetterwarnungen. Viele hatten sich zuvor mit Lebensmittelvorräten versorgt. In New Jersey und der Stadt New York wurden Schutzmaßnahmen gegen mögliche Überschwemmungen getroffen.
Viele Menschen ignorierten Meldungen
An der US-Ostküste sind nicht viele Fahrzeuge für Schnee und Eis ausgerüstet. Viele Autofahrer ignorierten die offiziellen Mahnungen, das Haus nicht mehr zu verlassen.
Mehrere Bundesstaaten riefen den Notstand aus. Die Behörden warnten auch vor Überschwemmungen an den Küsten. "Es ist der Wind, der uns Sorgen macht", sagte Robert Maloney aus dem Büro des Bürgermeisters in Baltimore.
Washington in shutdown. Barely a car on the road as #snowmaggedon2016 hits. See my take on News at Ten @BBCOne pic.twitter.com/J52dj5OWaJ
— Jon Sopel (@BBCJonSopel) January 22, 2016
"Snowmageddon"
In Washington setzten bereite viele Stunden vor Einsetzen des Winterwetters regelrechte Hamsterkäufe ein. In Supermärkten waren Brot, Milch und Wasser vielerorts Mangelware. In den sozialen Medien war von "Snowmageddon" und "Snowzilla" die Rede.
Während der Sturm 24 bis 36 Stunden dauern sollte, wurde für Sonntag strahlender Sonnenschein bei Minusgraden vorausgesagt: ideales Wetter für Wintersportler, Familien und Ausflügler.
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