Smog schnürt Chinesen erneut die Luft ab

Starker Smog erschwert den Menschen in Peking und in vielen anderen Städten Nordchinas erneut das Atmen. In der Hauptstadt lag der Schadstoffindex am Freitag bei "gefährlichen" Werten von über 500. Das ist mehr als das Zwanzigfache des Grenzwertes der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Behörden der Hauptstadt riefen am Freitag Schulen und Kindergärten dazu auf, Freiluftaktivitäten zu streichen. Rund 200 Flüge am Pekinger Flughafen waren wegen schlechter Sicht verspätet. Trotz der extremen Luftverschmutzung rief die Stadt - anders als bereits zweimal in diesem Monat - jedoch nicht die höchste Smog Alarmstufe "Rot" aus, die Fahrverbote und Fabrikschließungen zur Folge hätte. Starker Wind aus dem Norden soll demnach die dreckige Luft am Wochenende fortblasen.
"Ich bin über Weihnachten nach Peking gekommen, um meine Eltern zu besuchen. Doch bei diesen Luftwerten würde ich am liebsten sofort wieder abreisen", sagte die 25-Jährige Zang Yi, die in Texas studiert.
Auch zahlreiche andere Städte im Norden Chinas werden seit Tagen von hoher Luftverschmutzung geplagt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, galten am Samstag in mehr als 50 Städten Smogwarnungen verschiedener Stufen.
In den Wintermonaten, wenn vielerorts mit dreckiger Kohle geheizt wird, ist extrem schlechte Luft im Norden des Landes nicht ungewöhnlich. Insbesondere die Pekinger mussten aber schon länger keine so lange Zeitspanne mit so hoher Schafstoffbelastung ertragen. Demnach gab es laut offiziellen Messwerten im November 23 kritische Tage in der Hauptstadt. Im Dezember waren es bisher 20 Tage. Im Oktober hatte die Umweltorganisation Greenpeace noch gelobt, dass sich die Luftwerte der Hauptstadt in den ersten neun Monaten des Jahres um 15 Prozent gebessert hätten.
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