Smog: In Peking herrscht höchste Alarmstufe
Zum ersten Mal haben die Behörden in Peking wegen der schlimmen Luftverschmutzung die höchste Alarmstufe "Rot" ausgerufen. Damit gelten von Dienstagmorgen bis Donnerstagmittag weitreichende Fahrbeschränkungen. Einige Fabriken müssen die Produktion herunterfahren oder stoppen. Schulen wurden angewiesen, den Unterricht ausfallen zu lassen, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
"Sehr ungesund"
Der Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation ( WHO) wurde damit um das Zehnfache überschritten. Auch die US-Botschaft, die eigene Messungen vornimmt, warnte vor "sehr ungesunder" Luft.
Schon am Vortag war die Schadstoffbelastung wieder angestiegen. Die hohen Werte folgten auf den bisher schlimmsten Smog dieses Jahres vor einer Woche, als sogar Werte für die tückischen Feinpartikel von rund 600 erreicht wurden. Die winzigen Teile können direkt ins Blut gehen und Krebs auslösen.
Dahinter steckt offenbar ein grundlegender Wandel in der offiziellen Politik, weil Smog-Werte von 200 oder 300 im Winter häufig erreicht werden, ohne dass bisher etwas getan wurde. Alarmstufe "Rot" muss eigentlich ausgerufen werden, wenn drei Tage Smog erwartet wird.
Mit den Fahrbeschränkungen dürfen Autos je nach Nummernschild abwechselnd nur an geraden oder ungeraden Tagen fahren. Auch 30 Prozent der Behördenautos müssen der Regelung folgen. Schulen und Kindergärten bleiben geschlossen. Auch müssen Arbeiten auf offenen Baustellen eingestellt werden. Welche Industriebetriebe die Produktion einstellen oder herunterfahren müssen, blieb unklar.
In Indiens Hauptstadt Neu Delhi lagen die von der US-Botschaft gemessenen Werte am Montag ähnlich hoch wie in Peking: Der Wert kletterte auf "sehr ungesunde" 263 Punkte. Trotzdem gelten in Indien noch keine Fahrverbote oder sonstige Restriktionen.
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