Skelett tatsächlich von Richard III.
Mehr als ein halbes Jahrtausend nach seinem Tod auf dem Schlachtfeld ist das Geheimnis um die sterblichen Überreste des englischen Königs Richard III. gelüftet. Ein Forscherteam der Universität Leicester verkündete bei einer groß angelegten Pressekonferenz an diesem Montag die Resultate. Demnach hätten schon die ersten Untersuchungen nahgelegt, dass es "sehr wahrscheinlich" die Überreste des Königs sind. Montag gegen 11:40 dann die endgültige Bestätigung: "Es ist Richard III!". Die Universität veröffentlichte bereits im Vorfeld ein Foto eines Schädels, der einmal die englische Königskrone trug.
Die Forscher ließen das Skelett mit Spezialverfahren wie einer hochauflösenden Computertomographie untersuchen. Auch DNA-Tests mit Hilfe eines noch lebenden Nachkommens aus Kanada erfolgten.
Nur zwei Jahre König
Richard III. war von Oktober 1483 an nur knapp zwei Jahre englischer König, bevor er bei der Schlacht von Bosworth - dem Höhepunkt der sogenannten Rosenkriege - am 22. August 1485 ums Leben kam. Er wurde im Greyfriars-Kloster bestattet. Nach der Auflösung der englischen Klöster unter Heinrich VIII. verschwand der Leichnam.
Bei Ausgrabungen unter einem öffentlichen Parkplatz in Leicester im vergangenen Jahr wurde schließlich ein Skelett entdeckt, das Richard zugeordnet werden konnte. An den Knochen wurden Verletzungen gefunden, die zu den Schlachtgeschehnissen von damals passten.
Richard III., der letzte Herrscher der Plantagenet-Dynastie, wurde vor allem in der Literatur William Shakespeare als rücksichtsloser Mörder dargestellt. Kritiker dieser Darstellung versuchen seine Reputation wieder herzustellen. Nach Richard übernahm mit Heinrich VII. der erste Vertreter der Tudor-Dynastie den englischen Thron.
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