Silvester: Tausende Sicherheitskräfte sollen Köln sicher machen
Nach massenhaften sexuellen Übergriffen in der zurückliegenden Silvesternacht wird die Kölner Polizei beim bevorstehenden Jahreswechsel mit mehr als 1.500 Beamten im Einsatz sein - mehr als zehnmal so viele wie im vergangenen Jahr. Dazu kommen rund 300 Beamte der Bundespolizei. Die Stadt Köln wird 600 Ordnungskräfte in den Silvestereinsatz schicken.
Schutzzone um Kölner Dom
Zu Silvester 2016 „wird die Öffentlichkeit eine sehr große Polizeipräsenz sehen“, sagte Kölns Polizeipräsident Jürgen Mathies. Die Beamten würden alles tun, damit die Menschen friedlich und sicher in der Domstadt feiern können. In der vergangenen Silvesternacht hatten hunderte meist nordafrikanische Täter am und im Kölner Hauptbahnhof sexuelle Übergriffe auf Frauen sowie Raubdelikte begangen. Die damals etwa 140 eingesetzten Beamten der Landespolizei konnten die Feiernden nicht schützen. Auch im Hauptbahnhof und damit im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei gab es chaotische Szenen.
Chronologie der Ereignisse
Was seit den Übergriffen geschah: Die Polizei hatte in einer ersten Pressemitteilung nur von der ausgelassenen Stimmung berichtet, erst am 2. Jänner folgte eine Mitteilung über eine Serie von Übergriffen an Frauen. Die mediale Berichterstattung erfolgte verzögert, erst am 4. Jänner wurden die Übergriffe überregional thematisiert. Auch die New York Times und das Wall Street Journal berichteten über die Silvesternacht auf ihren Titelseiten und warnten vor den Folgen einer schnellen, unkontrollierten Masseneinwanderung - besonders von jungen Männern. Es folgten Shitstorms auf Social Media - sozusagen der Beginn davon. Er richtete sich vor allem gegen Flüchtlinge.
Laut Kölner Staatsanwaltschaft wurden 333 Beschuldigte namentlich ermittelt und Verfahren gegen sie eingeleitet (Stand 1. Dezember 2016). Bei 87 von ihnen spielte der Vorwurf eines sexuellen Übergriffs eine Rolle. Von den daraus resultierenden 267 Verfahren wurden 124 wieder eingestellt - allein 80, weil sich laut Staatsanwaltschaft kein hinreichender Tatverdacht begründen ließ. 29 Verfahren mussten zudem eingestellt werden, weil der Verdächtige nicht auffindbar war. Bis Dezember wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft 1.222 Strafanzeigen in dem Ermittlungskomplex bearbeitet, 513 davon beziehen sich auf den Vorwurf eines sexuellen Übergriffs. Dazu zählen sexuelle Nötigungen, Vergewaltigungen und auch "sexuell motivierte" Beleidigungen. Mehr dazu lesen Sie hier.
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