„Shenzhou 10“ beflügelt Chinas Weltall-Pläne

Auf seinem Weg zum Bau einer Raumstation ist China ein großes Stück vorangekommen. Nach dem bisher längsten bemannten Raumflug des Landes kehrte die „Shenzhou 10“ erfolgreich zur Erde zurück. Der 15-tägige Flug der drei Astronauten beendete eine wichtige Testphase für die Entwicklung der Raumstation, die bis 2020 fertiggestellt werden soll. Mit dem Auslaufen der Internationalen Raumstation ISS wäre China dann die einzige Nation mit einem ständigen Außenposten im All.
Der Flug des „Magischen Schiffes“ war „ein voller Erfolg“, sagte der Kommandant des Raumfahrtprogramms, Zhang Youxia. Auf dem fünften bemannten Raumflug Chinas hatten die drei Taikonauten, wie Chinas Raumfahrer auch genannt werden, zwölf Tage lang das Raummodul „Tiangong 1“ bewohnt, das seit knapp zwei Jahren die Erde umrundet. Gestern, Mittwoch, schwebte die Kapsel dann bei starkem Wind an einem Fallschirm in Nordchina zur Erde. In einer großen Staubwolke schlug das Raumschiff in der Inneren Mongolei auf, einer autonomen Region Chinas.
In nur fünf Minuten hatten die Bergungsmannschaften die Kapsel erreicht. Sie öffneten die Luke für erste medizinische Tests. Knapp eineinhalb Stunden später kletterte Kommandant Nie Haisheng, 48, mit wackeligen Beinen aus der Kapsel. Ihm folgten Wang Yaping, 33, die erst zweite chinesische Astronautin, und Zhang Xiaoguang, 46. Alle drei winkten glücklich in die Kameras.
„Unser Traum im All kennt keine Grenzen“, sagte Zhang Xiaoguang. Chinas Ziele sind neben dem Bau einer Raumstation die Erkundung des Mondes und ein unabhängiges chinesisches Navigationssystem.
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