Seehunde: Massensterben in der Nordsee

Mehrere Seehunde schwimmen im trüben Wasser und schauen in die Kamera.
Dutzende Tiere bereits angeschwemmt. Forscher befürchten Rückkehr bekannter Seuche.

An der Nordseeküste in Schleswig-Holstein werden weiterhin täglich tote und schwer kranke Seehunde gefunden. Dutzende Kadaver werden täglich an Land geschwemmt. Ursache könnte eine Viruserkrankung sein, die hoch infektiös ist und sich rasch verbreitet. Schon zweimal, 1988 und 2002, hatte die sogenannte "Seehundestaupe" Zehntausende Tiere an der Nordsee verenden lassen. Die Seuche wird über die Liegeplätze der Seehunde verbreitet. Das Immunsystem der Tiere wird durch die Infektion massiv geschwächt, so dass sie auch an anderen banalen Infektionen zugrunde gehen.

Ergebnisse erwartet

"Seit Anfang Oktober sind insgesamt rund 150 tote Tiere entdeckt worden", sagte der Nationalparkamt-Sprecher Hendrik Brunckhorst am Dienstag in Husum. Tote Tiere seien bisher an den Küsten der Nordseeinseln Helgoland, Amrum, Föhr und Sylt gefunden worden.
Viele der Tiere waren bereits mehrere Jahre alt. Tierschützer befürchten ein Massensterben von Seehunden. In Büsum untersuchten Experten der Tierärztlichen Hochschule Hannover, ob Staupe- oder Influenzaviren eine Rolle spielen. Erste Ergebnisse werden im Laufe der Woche erwartet.

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