USA

Obamas Leibwache hat ein Alkoholproblem

Neuer Secret-Service-Chef in Erklärungsnot. Kopie des Weißen Hauses für Ausbildung.

Nach dem jüngsten Zwischenfall mit betrunkenen Agenten räumt der Chef des Secret Service ein: Teile der Eliteeinheit haben ein Alkoholproblem. Joseph Clancy gab bei einem scharfen Verhör im Repräsentantenhaus zu, dass einige Secret-Service-Mitarbeiter zur Stressbewältigung verstärkt zu Alkohol greifen würden.

Zwei ranghohe Agenten hatten vor rund zwei Wochen angetrunken mit ihrem Auto eine Sicherheitsbarriere vor dem Weißen Haus gerammt. Die Männer rasten mitten in Bombenermittlungen, die wegen eines verdächtigen Pakets eingeleitet worden waren. Ein Vorgesetzter soll einen Alkotest vor Ort verhindert und seine Kollegen nach Hause geschickt haben.

Die Mitglieder des Ausschusses zeigten sich fassungslos, dass Clancy erst fünf Tage später von dem Vorfall erfuhr. Rund 4600 seiner Agenten trügen eine Waffe, hieß es. "Sie haben das Kommando über eine bewaffnete Streitkraft. Das ist eine gewaltige Verantwortung", sagte der Ausschuss-Vorsitzende John Carter. Nun müssten Köpfe rollen, so Carter.

Die Leibwache von Präsident Barack Obama ist schon länger wegen zahlreicher Pannen unter Druck. Der Alkoholkonsum bei der Eliteeinheit, die für die Sicherheit des US-Präsidenten und von ausländischen Staatsgästen zuständig ist, sorgte bereits in der Vergangenheit immer wieder für Aufsehen.

Joseph Clancy erklärte, der Secret Service wolle für acht Millionen Dollar (7,6 Millionen Euro) eine originalgetreue Kopie des Präsidentensitzes nachbauen lassen, um die Spezialagenten besser auszubilden. Der bisherige Übungsplatz im Washingtoner Umland biete kein "realistisches Umfeld".

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