Drei Tote bei Schwertangriff in Schule

Bei einem Angriff an einer Schule in Trollhättan nördlich von Göteborg (Westschweden) hat ein maskierter Täter am Donnerstagvormittag zwei Menschen getötet und mehrere verletzt. Er selbst wurde von der Polizei angeschossen und verstarb im Krankenhaus. Die Polizei bestätigte dies bei einer Pressekonferenz in Trollhättan.

"Es war ein maskierter Täter, der zur Schule gekommen ist und mehrere Menschen mit einem Messer oder Schwert verletzt hat", sagte ein Polizeisprecher der Zeitung. Bei dem Angreifer soll es sich um einen 21-jährigen Einheimischen gehandelt haben. Die Polizei bestätigte dies vorerst nicht.
Schüler glaubten an Halloween-Scherz
Als der Mann gegen 10 Uhr die Schule betrat, hätten die Schüler erst gedacht, dass es sich um einen Halloween-Scherz handelte - der Mann soll nämlich eine Star-Wars-Maske und lange schwarze Kleidung getragen haben. Auch habe er ein langes Schwert bei sich gehabt. "Einige wollten ein Bild von ihm machen und das Schwert berühren", erzählte ein Schüler dem schwedischen Fernsehen.
Der Mann soll damit zwei Schülern im Alter von elf und 15 Jahren und einen Lehrer mehrmals in den Bauch gestochen haben. Medienberichten zufolge verstarb der Lehrer noch in der Schule an seinen Verletzungen. Einer der beiden Schüler soll im Krankenhaus gestorben sein. Ein Lehrer und ein Schüler wurden am Nachmittag noch operiert
Der Täter wurde von der Polizei angeschossen. Er starb im Spital.
Lehrer starb am Tatort
Der Polizei zufolge soll der Täter an die Türen zweier Klassenräume geklopft und auf diejenigen eingestochen haben, die geöffnet hätten. Ein Lehrer, den der Mann niederstach, starb am Tatort, ein Schüler später im Krankenhaus. Ein Lehrer und ein Schüler schwebten zunächst in Lebensgefahr. Am frühen Abend bezeichnete das Spital ihren Zustand als ernst, aber stabil.
Der Täter stammte nach Angaben der Polizei aus Trollhättan. Er habe nach ersten Erkenntnissen keine Verbindung zu der Schule gehabt und sei nicht polizeibekannt gewesen.

Täter offenbar gegen Zuwanderung
Das Motiv des Mannes ist derzeit noch unklar. Laut dem schwedischen Sender TV4 soll die Tat politisch motiviert gewesen sein. Der Amokläufer soll gegen die wachsende Zahl von Zuwanderern in der Region gewesen sein. Auch dies wollte die Polizei vorerst nicht kommentieren. In der Wohnung des Täters seien Sachen gefunden worden, die "interessant für die Ermittlungen sind", sagte ein Polizeisprecher. Genauer wollte er sich dazu nicht äußern. Auch zu Alter und Identität der Opfer machte die Polizei keine Angaben.

Problemschule
An der Kronan-Schule rund 80 Kilometer nördlich von Göteborg, die etwa 400 Kinder und Jugendliche besuchen, herrsche großes Durcheinander, erklärte ein Polizeisprecher. Polizisten durchsuchten das Gebäude, um sicherzustellen, dass es nicht noch mehr Verletzte gebe. Ein Krisenstab sei eingerichtet.
Ministerpräsident Stefan Löfven wollte am Nachmittag die Kronan-Schule besuchen. Er sprach von einem "schwarzen Tag für Schweden". Es soll sich um eine Problemschule handeln. Schon häufiger sei über die Sicherheit der Schüler diskutiert worden, sagte ein Oppositionspolitiker in Trollhättan schwedischen Medien.
In Schweden sind Amokläufe an Schulen sehr selten. Der letzte liegt 54 Jahre zurück: 1961 wurde an einer Schule in Kungälv ein Jugendlicher erschossen und sechs weitere verletzt worden.
Kommentare