Schwarzer Teenager suchte Hilfe und starb

Der Name Trayvon Martin ist im kollektiven Gedächtnis der US-Amerikaner festgeschrieben - der unbewaffnete 17-Jährige wurde 2012 in Florida auf offener Straße erschossen, weil ein Nachbarschaftswächter dachte, er könne gefährlich sein. Martin war schwarz. Sein Tod löste in den USA eine lang anhaltende und emotionale Debatte über Rassismus aus, in die sich selbst Präsident Obama einschaltete.
Nun könnte der Fall Renisha McBride neuen Zündstoff geben: Die 19-jährige Afroamerikanerin starb am vergangenen Samstag durch eine Kugel im Kopf. McBride hatte mitten in der Nacht in Dearborn Heights, einem Vorort von Detroit, einen Autounfall, ihr Handy hatte zudem den Geist aufgegeben. Die junge Frau wusste sich nicht anders zu helfen, als an die nächste Tür zu klopfen. Ein folgenschwerer Fehler. Renisha McBride wurde laut Detroit News in den Hinterkopf geschossen. Noch auf der Türschwelle starb der Teenager. Die Tatsache, dass sie in die Rückseite getroffen wurde, könnte ein Hinweis auf eine versuchte Flucht sein, mutmaßen die Medien.

McBrides Tante ist sich sicher über den rassistischen Hintergrund der Tat: "Du siehst eine junge schwarze Frau auf deiner Schwelle und du schießt? Es gab kein zerbrochenes Fenster. Meine Nichte hat nach Hilfe gesucht, und jetzt ist sie tot", sagte Bernita Spinks den Detroit News. "Er schoss ihr in den Kopf - wofür? Weil sie an seine Tür geklopft hat? Wenn er sich bedroht gefühlt hat, hätte er den Notruf wählen sollen".
Es gab bereits eine Kundgebung in Dearborn Heights für Renisha McBride, auch eine Mahnwache ist geplant.
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