Kein Geld für das UNESCO-Welterbe
Es fehle an Geld und Personal, sagt die stellvertretende Direktorin des Welterbe-Zentrums in Paris, Mechtild Rössler. Zum Welterbe zählen bekannte Sehenswürdigkeiten wie das Tadsch Mahal und Machu Picchu und weniger bekannte wie das Wadi Rum in Jordanien. Die Naturstätte wurde 2011 eingeschrieben, doch bis heute ist keine der von der UNESCO empfohlenen Schutzmaßnahmen umgesetzt.
Die Liste gibt es seit mehr als 40 Jahren, bisher wurden aber nur zwei Stätten wieder gestrichen: das Dresdner Elbtal und das Wildschutzgebiet der Arabischen Oryxantilope in Oman. Dresden war zu keinen Verhandlungen bereit und der Oman hat für die Ölförderung das betroffene Gebiet so weit verkleinert, dass nicht mehr viel übrig geblieben ist.
Das Welterbe-Zentrum "hat nicht mehr die Ressourcen, den armen Ländern dieser Welt beim Erhalt und dem Schutzmanagement-Plan zu helfen", sagt Mechtild Rössler. "Die Situation ist dramatisch." Es sei nicht so, dass kein Geld mehr da ist, aber es würde an der falschen Stelle ausgegeben.
"Es werden von den Staaten Millionen von Dollars für die Organisation von Welterbekomitees ausgegeben, die Schauvitrinen für die Staaten sind, sowie Millionen von Euro für die Nominierung. Für den Erhalt der Stätten ist dann kein Geld mehr da", sagt Rössler. Da spiele eben politischer Druck eine Rolle, weil es ums Image gehe. Die Wiederaufrichtung der 25 Meter hohen Stele von Axum in Äthiopien 2008 könnte heute nicht mehr durchgeführt werden. Die Stele wurde während der italienischen Besatzung 1937 entwendet und in Rom aufgebaut. Die Rückgabe war mit enormem Aufwand verbunden.
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