Cote d'Ivoire: Viele Tote bei Al-Kaida-Anschlag

Bewaffnete Sicherheitskräfte patrouillieren vor einem Gebäude.
Laut Militärkreisen und Augenzeugen sind 14 Zivilisten, zwei Soldaten und sechs Angreifer getötet worden.

Zu den Angriffen auf den Badeort Grand-Bassam in der westafrikanischen Elfenbeinküste hat sich die Jihadistengruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI) bekannt, ein Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida. Dies teilte das auf die Überwachung von islamistischen Internetseiten spezialisierte US-Unternehmen Site am Sonntag in Washington mit.

In einer kurzen Erklärung im Internet sprach die Gruppierung demnach von insgesamt "drei Helden", die die Angriffe verübt hätten. Sie kündigte zu einem späteren Zeitpunkt weitere Einzelheiten zu der Tat an. Schwerbewaffnete und vermummte Angreifer hatten zunächst das Feuer auf Badegäste am Strand von Grand Bassam eröffnet und dann drei angrenzende Hotels angegriffen, wie die ivorischen Behörden mitteilten.

Insgesamt 22 Tote

Dabei wurden nach Angaben von Präsident Alassane Ouattara 14 Zivilisten und zwei Soldaten getötet. Ouattara sprach zudem von sechs getöteten Angreifern. Unter den zivilen Opfern des Angriffs war dem französischen Präsidenten Francois Hollande zufolge auch mindestens ein Franzose. Hollande verurteilte scharf den "feigen" Angriff. Er sicherte den ivorischen Behörden Frankreichs Unterstützung bei der Aufklärung zu. Die Staatsanwaltschaft eröffnete unterdessen ein Ermittlungsverfahren wegen "terroristischen Mords".

Angriffe in Mali und Burkina Faso

Das rund 40 Kilometer östlich der Hauptstadt Abidjan gelegene Groß-Bassam war während der französischen Herrschaft die wichtigste Stadt der Kolonie. Die 80.000-Einwohner-Stadt ist auch bei westlichen Touristen beliebt. Gerade wegen der gegenwärtigen Hitzewelle seien viele Ausländer in dem Ferienort, sagte einer der Augenzeugen.

In den vergangenen Monaten waren bei Angriffen auf Luxushotels in den Nachbarländern Mali und Burkina Faso Dutzende Menschen getötet worden. Experten warnten damals, islamistische Angriffe könnten auch Cote d'Ivoire und den Senegal treffen.

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