Schüler mit vier Schüssen getötet
Sein Entschluss, eine fremde Garage zu betreten, war für den 17-jährigen Hamburger Austauschschüler Diren D. im US-Bundesstaat Montana das Todesurteil. Denn der 29-jährige Besitzer eines stattlichen Einfamilienhauses in der Stadt Missoula hatte auf einen Eindringling wie den 17-jährigen Deutschen schon gewartet. Einer Zeugin zufolge hätten sich "verdammte Typen" immer wieder auf seinem Anwesen in Grant Creek zu schaffen gemacht. Ihnen wollte er das Handwerk legen.
Das Entsetzen über den Tod von Diren D., der mit vier Schüssen umgebracht wurde, ist an der Big Sky High School groß. Der 17-Jährige wird als toller Fußballer und lässiger Kerl beschrieben. In ein paar Wochen hätte er wieder nach Deutschland zurückkehren sollen.
Die Sheriffs stehen allerdings jetzt vor dem Rätsel, was der 17-Jährige gemeinsam mit einem Freund in einer kalten, bewölkten Nacht auf einem fremden Anwesen zu suchen hatten. Sein Weggefährte flüchtete Sonntag Nacht, als die Schüsse fielen, und in der Nähe des Schülers fand die Polizei sein Handy. Unabhängig davon, ob die beiden tatsächlich eine Straftat begehen wollten: Sie gingen dem falschen Mann in die Falle.
Denn der hatte sein Haus nach zwei Einbrüchen in drei Wochen mit Bewegungssensoren, einem Babyfon und einer Kamera ausgestattet, die in Echtzeit das Geschehen aus seiner Garage auf einen Bildschirm im Haus übertrug. Als die Sensoren am Sonntag kurz nach Mitternacht anschlugen, brachte er sich mit einer Shotgun in Stellung. "Hey" oder "warte" soll der Jugendliche noch gerufen haben, dann schallten vier Schüsse durch die Nachbarschaft.
Dem Todesschützen, der die Tat angekündigt hatte, droht eine Anklage wegen vorsätzlicher Tötung: die Höchststrafe ist lebenslange Haft, mindestens aber drohen ihm zehn Jahre Haft.
Der Vater des getöteten Schülers ist bereits in die USA gereist.
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