Schießerei bei Karneval nahe Rio

Eine Frau in einem goldenen Karnevalskostüm steht neben einer großen, bemalten Figur.
Ein Mann zückte in dem Touristenort Paraty eine Waffe und schoss um sich. Die Folge: Zehn Verletzte.

In einem kleinen Küstenort südwestlich von Rio de Janeiro ist der diesjährige Karneval von einer Schießerei mit zehn Verletzten überschattet worden. Wie der brasilianische Radiosender CBN am Sonntag berichtete, zog ein Mann nach einem Streit während der Karnevalsfestivitäten eine Schusswaffe und schoss in die Menge.

Paraty erfreut sich wegen seiner Kolonialarchitektur bei Touristen im In-und Ausland großer Beliebtheit. Auch in der nördlichen Stadt Salvador da Bahia, der drittgrößten des Landes nach Sao Paulo und Rio de Janeiro, wurde ein Mann nach einer heftigen Auseinandersetzung angeschossen. Der Straßenkarneval in der Hauptstadt des Bundesstaates Bahia gilt als besonders spektakulär.

Heiße Rhythmen

Die Karnevalssaison in Brasilien ist seit Freitag offiziell eröffnet. An den Straßenparaden in Rio, dem Austragungsort der Olympischen Spiele 2016, nahmen am Samstag bei drückender Hitze mehr als eine Million Menschen teil - weniger als üblich, wie die Zeitung "O Globo" am Sonntag vermerkte. Tänzer auf Stelzen, Cowboys mit freiem Oberkörper und Karmeliternonnen in Miniröcken bevölkerten die Straßen. Wie gewohnt gab es aufwändige Kostüme und viel nackte Haut zu sehen und heiße Samba-Rhythmen zu hören.

Die Straßenpartys, sogenannte Blocos, stehen allen offen - anders als die zweitägige farbenprächtige Parade der Sambaschulen, zu der am Sonntag und Montag nächtens 70.000 Zuschauer allein im Sambodrom erwartet wurden. Die Tradition des weltberühmten Karnevals in Rio geht bis ins frühe 18. Jahrhundert zurück.

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