Gänswein enthüllt erstmals Details zu Papst-Rücktritt

Papst Benedikt XVI. mit gefalteten Händen.
"Nein, Heiliger Vater, das dürfen Sie nicht!": Georg Gänswein spricht über den Rücktritt des Pontifex.

Er war der engste Vertraute von Papst Benedikt, sein Privatsekretär und zudem Erzbischof. Heute ist Georg Gänswein Privatsekretär des neuen Papstes – wie er diesen Übergang erlebt hat, schildert er nun erstmals. Er gab dem deutschen SZ Magazin ein Interview.

Papst Benedikt habe den Entschluss bereits im März 2012, also ein knappes Jahr vor der Verkündigung seines Rücktritts gefasst. Nach einer Reise nach Mexiko und Kuba habe Benedikts Leibarzt dem Papst erklärt, dass dies wohl sein letzter Transatlantikflug gewesen sein müsse – einen weiteren würd er nicht überstehen. Dies sei der Anlass zum Rücktritt gewesen.

Entsetzen

Anfangs sei er entsetzt gewesen, meint Gänswein gegenüber dem deutschen Magazin: Als Benedikt ihn mit damit konfrontierte, habe er "Nein, Heiliger Vater, das dürfen Sie nicht!" geantwortet. Ihm sei jedoch später bewusst geworden, dass er ihn hier nicht konsultiere, um zu einer Entscheidung gelangen, "sondern er teilt eine getroffene Entscheidung mit.“

Ursprünglich habe der Pontifex seinen Entschluss nicht erst im Februar 2013, sondern bereits im Dezember 2012 bekanntgeben wollen. Damals erhob Benedikt seinen langjährigen Vertrauten auch zum Präfekten des Päpstlichen Hauses und zum Erzbischof. Gänswein, ein gebürtiger Deutscher, war seit 2003 bereits Assistent Ratzingers gewesen, auch heute steht er ihm noch zu Diensten. Zudem ist Gänswein Sekretär des neuen Papstes - nicht immer ganz konfliktfrei.

Benedikts Pontifikat

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