Riesenwellen: Familie ins Meer gerissen

Eine Riesenwelle hat im Nordwesten Spaniens drei Mitglieder einer Familie bei einem Spaziergang am Ufer erfasst und in den Atlantik gerissen. Ein Mann, seine Tochter und sein Schwager wurden auch Stunden nach dem Zwischenfall am Montag noch vermisst, wie die Behörden des Badeortes der Provinz A Coruna in der Region Galicien am Abend mitteilten.
Eine zweite, etwa 20-jährige Tochter des vermissten Mannes habe sich retten können und sei verletzt ins Krankenhaus gebracht worden, hieß es. Bei der Suchaktion würden auch ein Schiff und ein Flugzeug des Seenotrettungsdienstes eingesetzt, erklärte Bürgermeister José Antonio Vigo. Neben starkem Regen habe es Wellen von mehr als zwölf Metern Höhe und Winde mit Geschwindigkeiten von über 80 Kilometern pro Stunde gegeben, sagte ein Mitglied der Rettungsteams der Onlineausgabe der Zeitung " El Pais".
Portugal: Autos mitgerissen
Eine riesige Welle hat in der nordportugiesischen Stadt Porto am Montag Dutzende Autos mit sich gerissen. Bei dem Vorfall an der Mündung des Flusses Douro seien am späten Nachmittag vier etwa 60 Jahre alte Menschen leicht verletzt worden, teilten Rettungskräfte laut der Nachrichtenagentur Lusa mit. Die Polizei bestätigte, dass Autos weggeschwemmt und Menschen verletzt worden seien.
Genauere Angaben wurden aber nicht gemacht. Am Samstag hatten nach dem Durchzug eines Sturms mit nachfolgenden Überschwemmungen etwa 50 Menschen ihre beschädigten Häuser im Norden Portugals verlassen und sich in Sicherheit bringen müssen.
Der starke Wind deckte Dächer ab, zerschmetterte Fenster, entwurzelte Bäume und knickte Strommasten um. Im Distrikt Aveiro im Nordwesten war bereits am Freitag eine Brücke von Wassermassen fortgerissen worden.
Riesenwellen an der Küste
Naturkatastrophen haben im vergangenen Jahr Milliardenschäden angerichtet und weltweit mehr als 20.000 Menschen das Leben gekostet, doppelt so viele wie 2012. Ungewöhnlich hoch fielen die Unwetterschäden vor allem in Europa aus, berichtete der weltgrößte Rückversicherer Munich Re am Dienstag in München in seiner Naturkatastrophen-Bilanz des Jahres 2013.
Insgesamt seien 2013 bei 880 Naturkatastrophen mehr als 20.000 Menschen ums Leben gekommen, erklärte der weltgrößte Rückversicherer. Das sind doppelt so viel Todesopfer wie 2012, aber gut 80 Prozent weniger als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre.
Gesamtsumme
Die Gesamtschäden summierten sich im abgelaufenen Jahr auf 125 Mrd. Dollar (92 Mrd. Euro), wie die Münchener Rück am Dienstag mitteilte. Das sind 27 Prozent weniger als 2012 und 32 Prozent weniger als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre.
Das weltweit teuerste Ereignis für die Versicherungswirtschaft waren Hagelstürme Ende Juli in Teilen Deutschlands mit einem versicherten Schaden von rund 2,8 Mrd. Euro. Auch die Hochwasserflut im Juni in Bayern und Ostdeutschland kostete die Versicherungen mehr als 2 Mrd. Euro. Da nicht alle Schäden versichert waren, liegen die gesamtwirtschaftlichen Kosten durch die Flut nochmals deutlich höher.
Haiyan
Im November fegte der Taifun Haiyan über den Süden der Philippinen und machte viele Orte wie die Küstenstadt Tacloban dem Erdboden gleich. Mehr als 6.000 Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden obdachlos. Die Münchner Rück geht davon aus, dass in Zukunft häufiger Taifune auf Inseln und Küstenregionen in Südostasien treffen werden.
Warnungen und vorbeugende Maßnahmen hätten 2013 in einigen Fällen die Auswirkungen von Naturkatastrophen begrenzt, sagte Münchner-Rück-Vorstand Torsten Jeworrek. "Gleichzeitig mahnen Ereignisse wie auf den Philippinen, dass in Entwicklungs- und Schwellenländern dringend mehr getan werden muss, um die Menschen besser zu schützen."
Kommentare