Nach zehn Jahren Flug hat die europäische Sonde ihr Ziel erreicht. Im November soll sie landen.
06.08.14, 19:53
Die Raumsonde „Rosetta“ hat nach mehr als zehn Jahren Reise durchs All den Kometen „67P/Tschurjumow-Gerassimenko“ erreicht. „Wir sind beim Kometen“, sagte Esa-Flugdirektor Andrea Accomazzo am Mittwoch im Satelliten-Kontrollzentrum Esoc in Darmstadt. „Rosetta“ sei erfolgreich in eine Umlaufbahn um den Kometen eingeschwenkt.
Bis Oktober soll auf dem Himmelskörper ein passender Landeplatz für die knapp einen Kubikmeter große „Rosetta“-Landeeinheit „Philae“ gefunden werden. Für November ist der heikelste Punkt der Mission geplant: die erste Landung auf einem Kometen.
Mit der Mission „Rosetta“ will die europäische Weltraumorganisation Esa Erkenntnisse über die Entstehung des Sonnensystems gewinnen. Kometen sind die wahrscheinlich ältesten weitgehend unveränderten Reste der gigantischen Staubscheibe, aus der vor 4,6 Milliarden Jahren unser Sonnensystem entstand. „67P/Tschurjumow-Gerassimenko“ war 1969 entdeckt worden. Die Mission kostete rund eine Milliarde Euro.
A handout photo of comet 67P/Churyumov-Gerasimenko by Rosettas OSIRIS narrow-angle camera on August 3, 2014 from a distance of 285 km (177 miles), made available by the European Space Agency (ESA) August 6, 2014. European spacecraft Rosetta became the first ever to rendezvous with the comet on Wednesday as part of a decade-long deep space mission that scientists hope will help unlock some of the secrets of the solar system. Rosetta, launched by the European Space Agency (ESA) in 2004, will accompany comet 67P/Churyumov-Gerasimenko on its trip around the sun and land a probe on it later this year in an unprecedented manoeuvre. The image resolution is 5.3 metres/pixel. REUTERS/ESA/Rosetta/MPS for OSIRISTeamMPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA/Handout via Reuters (SCIENCE TECHNOLOGY TPX IMAGES OF THE DAY) ATTENTION EDITORS - THIS PICTURE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY. REUTERS IS UNABLE TO INDEPENDENTLY VERIFY THE AUTHENTICITY, CONTENT, LOCATION OR DATE OF THIS IMAGE. FOR EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS. NO SALES. NO ARCHIVES. THIS PICTURE IS DISTRIBUTED EXACTLY AS RECEIVED BY REUTERS, AS A SERVICE TO CLIENTS
Am Grazer Institut für Weltraumforschung (
IWF) der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften (ÖAW), das an mehreren wissenschaftlichen Instrumenten beteiligt ist, wurde das Manöver gespannt mitverfolgt. Rund 50 Besucher und Wissenschafter wollten am Mittwoch miterleben, wie „Rosetta“ auf die Umlaufbahn einschwenkt. Das Ereignis wurde von Experten des Raumflugkontrollzentrums (ESOC) in
Darmstadt verfolgt, kommentiert und nach
Graz übertragen. „Jetzt geht es in die wirklich heiße Phase der Mission“, erklärte der Grazer IWF-Direktor
Wolfgang Baumjohann am Rande der Grazer Live-Schaltung im Gespräch mit der
APA.
An Bord von „Rosetta“ fliegt u.a. das Instrument MIDAS mit, das unter seiner Federführung am Institut für Weltraumforschung der ÖAW und in Zusammenarbeit mit Joanneum Research, RUAG und AIT entwickelt wurde. Es soll Mikro-Staubteilchen des Kometen einsammeln, mithilfe eines Rasterkraftmikroskops abtasten, abbilden und statistisch auswerten.
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