Polizist wegen Äußerungen suspendiert

Mit "tollwütigen Hunden" verglich ein Polizist die Demonstranten in Ferguson, im US-Bundesstaat Missouri. Der Polizeibeamte ist nun vom Dienst suspendiert worden. Immer noch gehen viele Menschen in Ferguson auf die Straße, um gegen die Erschießung des 18-jährigen Schwarzen Michael Brown durch den 28-jährigen weißen Polizisten Darren Wilson zu protestieren und seine Festnahme zu verlangen.
Wie die Polizeidirektion in Glendale am Samstag mitteilte, erfolgte die Suspendierung von Matthew Pappert wegen Bemerkungen über die Demonstranten auf seiner Facebook-Seite. Der Polizist hatte unter anderem geschrieben: "Ich habe diese Protestierer satt. Ihr seid eine Belastung für die Gesellschaft und eine Plage für die Gemeinschaft." Pappert fügte außerdem hinzu: "Diese Protestierer hätten man in der ersten Nacht wie tollwütige Hunde niedermachen sollen." Die Polizeidirektion kündigte eine Untersuchung an und erklärte, sie und die Stadtverwaltung teilten Papperts Ansichten "absolut" nicht.
Glendale, eine zu 97 Prozent von Weißen bewohnte 6000-Einwohner-Gemeinde, gehört wie Ferguson zum Einzugsbereich der Großstadt St. Louis im US-Bundesstaat Missouri. Die Bevölkerung in Ferguson ist zum größten Teil schwarz, die dortige Polizei setzt sich aber ganz überwiegend aus Weißen zusammen. Pressefotografen erkannten Pappert als einen von hunderten Polizisten, die zur Verstärkung gegen die Demonstranten nach Ferguson entsandt worden waren. Einer der Fotografen sagte, der Polizist sei kurz davor gewesen, mit seinem Knüppel auf die Reporter einzuschlagen.
235.000 Dollar Spenden für Polizeischützen
Eine Internet-Spendenaktion für den Todesschützen von Ferguson hat inzwischen rund 235.000 Dollar (knapp 180.000 Euro) erbracht. Demnach gaben fast 6.000 Einzelpersonen oder auch Gruppen Geld zur Unterstützung des Polizisten Darren Wilson, der vor zwei Wochen den unbewaffneten schwarzen Teenager Michael Brown erschossen hatte.
Die Sammelaktion wird inzwischen von einer Wohltätigkeitsorganisation fortgesetzt. Eine Grand Jury (Anklagekammer) prüft zurzeit, ob Wilson vor Gericht gestellt werden soll. Diese Prozedur könne bis zu zwei Monate dauern, berichtete der Sender CNN unter Berufung auf einen Rechtsexperten. Wie es weiter hieß, hat der Polizist nach dem Vorfall mehrere Todesdrohungen erhalten und hält sich an einem unbekannten Ort auf. Er ist vorläufig vom Dienst befreit und bezieht weiter sein Gehalt. Im Falle einer Anklage kämen aber vermutlich hohe Kosten auf ihn zu.
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