Promi-Proteste gegen Ermordung des Löwen Cecil

Viele Prominente haben sich entsetzt über die Tötung des Löwen Cecil durch einen amerikanischen Jäger gezeigt. "Tiere sind keine Trophäen. Niemals", schrieb US-Schauspielerin Mia Farrow (70) auf Twitter. "Jagen ist kein Sport. Beim Sport wissen beide Seiten, dass sie mitspielen", twitterte die Schwester von Paris Hilton, Model Nicky Rothschild (32).
Arnold Schwarzenegger erklärte auf Twitter seine Definition des Wortes "ballsy", also mutig oder unerschrocken. Die Großwildjagd gehöre jedenfalls nicht dazu, so Arnie.
"Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals etwas Schöneres gesehen zu haben", schrieb der britische Komiker Ricky Gervais (54) und postete ein Foto von Cecil.
Late-Night-Talker Jimmy Kimmel (47) zeigte sich in seiner Sendung sichtlich berührt, als er über den Vorfall redete. Er bat um Spenden für eine Tierschutzorganisation. "Vielleicht können wir der Welt zeigen, dass nicht alle Amerikaner so sind."
Hollywood-Star Leonardo di Caprio rief zur Solidarität mit Großkatzen auf, ohne den aktuellen Fall von Cecil explizit zu erwähnen.
Auch "Scrubs"-Star Zach Braff findet es gar nicht gut, seltene Löwen zu erlegen.
Hollywood-Star Juliette Lewis verzichtete zwar auf Vorwürfe, schrieb aber auf ihrem Instagram-Account, dass der Zahnarzt jetzt wohl von Löwengebrüll verfolgt werde.
Die britische Singer/Songwriterin Ellie Goulding entschuldigte sich beim Planeten Erde für die Menschheit.
Nach dem Tod des populären Löwen Cecil bei einer mutmaßlich illegalen Jagd in Simbabwe hofft der britische Wissenschafter David Macdonald, der die Raubkatze jahrelang beobachtete, nun auf mehr Unterstützung beim Schutz von Löwen. Macdonalds spendenfinanzierte Forschungsabteilung der Universität Oxford startete einen Spendenaufruf.
Da er Cecils "Stattlichkeit und Schönheit" gut gekannt habe, sei er "zutiefst traurig" über dessen Tod, sagte Macdonald am Mittwoch. Aber er hoffe, dass "etwas Gutes daraus erwächst". Cecils Ende als Jagdtrophäe erschüttere Millionen Menschen in aller Welt, sagte Macdonald weiter. "Wenn all diese Menschen nur ein bisschen Geld für unser Projekt spendeten, würde das unsere Möglichkeiten, für den Erhalt der Löwen zu kämpfen, revolutionieren." Das Geld könne für die Ausbildung simbabwischer Wildtierhüter, Patrouillen gegen Wilderer sowie Peilsender zur genauen Beobachtung der Löwen ausgegeben werden.
Identifiziert durch GPS-Halsband
Der Kadaver des 13 Jahre alten Löwen, des Stars des Hwange-Nationalparks in Simbabwe, war Anfang des Monats außerhalb des Parks entdeckt worden. Walter Palmer, ein wohlhabender Zahnarzt aus dem US-Staat Minnesota und bekannter Trophäenjäger, soll 50.000 Dollar (45.200 Euro) für die Jagd mit Pfeil und Bogen auf Cecil bezahlt haben. Cecils Fell war abgezogen, sein Kopf fehlte. Eindeutig identifiziert wurde das Tier durch sein GPS-Halsband, das er ihm Rahmen eines Forschungsprogramms der Universität von Oxford trug und das seine Verfolger vergeblich zu zerstören versucht hatten.

Gegen Palmer selbst gehen die Behörden nicht vor, doch wurde er, seit sein Name bekannt wurde, selbst zum Gejagten im Internet. Nach einer Flut von hasserfüllten Mails wurden seine Konten bei Facebook und Twitter gesperrt, seine Praxis wurde geschlossen. Eine Online-Petition, die "Fordere Gerechtigkeit für Cecil den Löwen in Simbabwe" heißt, hatte bis Donnerstagmittag knapp 700.000 Unterschriften gesammelt.
Palmers Aufenthaltsort unbekannt
Wo sich Palmer derzeit aufhält, ist nicht bekannt. Am Mittwoch entschuldigte er sich für den Tod des Löwen und versicherte - ebenso wie sein Helfer Bronkhorst -, er sei davon ausgegangen, dass die Jagd völlig legal gewesen sei. Fotos im Internet von Palmer mit seinen Beutetieren stachelten die Wut auf den 55-Jährigen weiter an: Nach Angaben der Zeitung "Minneapolis Star Tribune" hatte er bei seiner weltweiten Trophäenjagd 43 Tiere erlegt, darunter auch einen Eisbären.
Zudem wurde bekannt, dass Palmer 2008 schon einmal in Wisconsin der Prozess gemacht wurde, weil er zwei Jahre zuvor einen Schwarzbären außerhalb des zulässigen Jagdgebiets erlegt hatte. Er gab zu, die Behörden über den Abschussort belogen zu haben.
Nach den Worten des Oxford-Forschers Macdonald gehen die Löwenpopulationen in ganz Afrika in einem besorgniserregenden Tempo zurück. "In Westafrika sind Löwen in einem katastrophalen Ausmaß verschwunden", sagte der Wissenschafter. Auch in Zentral- und Ostafrika schrumpfe ihre Zahl rasch. Noch vor ein paar Jahren sei die Wissenschaft von etwa 30.000 Löwen ausgegangen. Nun deute alles darauf hin, dass es mittlerweile deutlich weniger seien.
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