Produktion von illegalen Drogen in Europa nimmt zu

Internationale Drogenpolitik - der Mensch steht im Vordergrund
Drogenbericht: Cannabis-Markt am größten. Weniger Neueinsteiger beim Injizieren von Opiaten.

Die Produktion von illegalen Drogen nimmt in Europa zu, ebenso jene von Kokain in Südamerika. Das hat die Verfügbarkeit dieser Substanzen erhöht. Dies sind zwei Hauptaussagen aus dem Europäischen Drogenbericht 2018, der am Donnerstag von der Europäischen Drogenbeobachtungsstelle (EMCDDA) in Lissabon veröffentlicht worden ist. Es gibt immer weniger Neueinsteiger beim injizierenden Opiatkonsum.

"Technologische Fortschritt begünstigt Entwicklung"

"In diesem Jahr gibt es bei einer Vielzahl von Substanzen besorgniserregende Anzeichen dafür, dass die Herstellung von Drogen in Europa - und damit näher an den Absatzmärkten - zunimmt. Der technologische Fortschritt begünstigt diese Entwicklung und ermöglicht es Herstellern und Konsumenten von Drogen zudem, über das Internet und das Darknet Zugang zu globalen Märkten zu erhalten. Wir stellen ebenfalls fest, dass die vermehrte Herstellung von Kokain in Südamerika jetzt Auswirkungen auf den europäischen Markt hat", berichteten die Experten in der Einleitung des Reports.

Cannabis macht größten Anteil aus

Der Markt für illegale Drogen in Europa ist riesig. Laut EMCDDA-Zahlen belief er sich im Jahr 2013 auf 24 Milliarden Euro, wobei Cannabis den größten Anteil hat (38 Prozent), gefolgt von Heroin (28 Prozent) und Kokain (24 Prozent). Das bedeutet aber natürlich nicht, dass die Zahlen der Konsumenten den Umsatzanteilen entsprechen würden.

Produktion von illegalen Drogen in Europa nimmt zu

Drogenkonsumenten, das sind jedenfalls nicht "die anderen". Einmalige oder kurzfristige Erfahrung mit illegalen Substanzen haben viele Europäer. "Schätzungen zufolge haben mehr als 92 Millionen erwachsene Europäer, das entspricht gut einem Viertel der 15- bis 64-Jährigen in der Europäischen Union, bereits einmal in ihrem Leben illegale Drogen konsumiert. Unter Männern (56 Millionen) ist die Lebenszeitprävalenz höher als unter Frauen (36,3 Millionen).

Kokain und Heroin

Bei Kokain und Heroin, den beiden anderen großen illegalen Drogen auf pflanzlicher Basis, konzentriert sich die Produktion weiterhin auf die Länder Lateinamerikas bzw. Asiens. Globale Daten deuten darauf hin, dass beide Substanzen derzeit in größerem Ausmaß hergestellt werden.

 

Kommentare