USA

Polizeichef von Dallas ist Amerikas wichtigster Cop

David Brown und Mike Rawlings: „Amerika muss lernen...“
Nach dem Mord an fünf Polizisten zeigen der Bürgermeister und der Polizeichef gegen Rassismus auf.

Mike Rawlings, der 61-jährige Bürgermeister von Dallas, wirft seiner Generation vor, beim Kampf gegen Rassismus versagt zu haben. "Wir dürfen nicht vor der Tatsache zurückschrecken, dass wir als Stadt, als Staat und als Land mit Rassismus zu kämpfen haben", sagte der Demokrat Rawlings in einer bemerkenswerten Rede. So wie die Debatte rund um das Tabuwort race geführt werde, spalte sie die Gesellschaft.

Amerikas wichtigster Polizist heißt David Brown, der Polizeichef von Dallas ist ein Vorbild, auch für Präsident Barack Obama. Sein Zauberwort heißt Community policing und bedeutet, dass Polizisten möglichst viel mit Bürgern kommunizieren und Vertrauen schaffen. So wie übrigens vor der Demo am Freitag, als sich Polizisten mit den "Black-lives-matter"-Leuten fotografieren ließen, bevor die tödlichen Schüsse fielen. Brown hat persönlich viele Schicksalsschläge verkraften müssen: Sein früherer Partner wurde erschossen, Brown fand seine Brille am Tatort.

Sein Bruder wurde von einem Drogendealer ermordet. Und sein eigener Sohn, drogenabhängig und psychisch krank, wurde 2010 zum Mörder. David junior erschoss einen jungen Mann und einen Polizisten. David Brown besuchte die Angehörigen der Toten und entschuldigte sich für die Taten seines Sohnes, nahm Auszeit und kehrte als Polizeichef zurück. "Es war nicht leicht für ihn. Aber er ist ein Mann, der alles durchstehen kann", sagte sein früherer Betreuer der Washington Post. Brown hat in der Vergangenheit Dutzende auch höherrangige Polizisten entlassen, teilweise öffentlich. Als Beamte einen Mann verprügelten und versuchten, die Tat zu vertuschen, veröffentlichte er das Video.

Kommentare