Pfarrer geht nach rassistischen Morddrohungen

Ein Priester in lila Gewändern liest aus einem Buch vor einem Mikrofon.
Pfarrer Ndjimbi-Tshiende warf das Handtuch - daran dürfte auch Protest der Gemeinde nichts ändern.

"Er ist weg". Mehr konnte auch der Sprecher des Erzbischöflichen Ordinariats in München nicht sagen. Knapp 50.000 Menschen hatten schon die Online-Petition unterschrieben, um Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende vom Bleiben zu überzeugen. Der 66-Jährige hatte am Sonntag verkündet, als Pfarrer der Kirchengemeinde Zorneding bei München zurückzutreten, nachdem er wiederholt bedroht worden war. Inzwischen hat der aus dem Kongo stammende Ndjimbi-Tshiende Zorneding bereits verlassen.

Ndjimbi-Tshiende hatte um sofortige Beurlaubung gebeten. Der Kirchenmann hatte rassistisch motivierte Todesdrohungen erhalten, nachdem er sich gegen fremdenfeindliche Äußerungen zweier lokaler CSU-Politiker gewandt hatte.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun nach den Drohungen wegen Volksverhetzung, Bedrohung und Beleidigung gegen unbekannt. Der Kardinal hat Ndjimbi-Tshiendes Rücktritt akzeptiert.

"Wir sind entsetzt und bestürzt über die mehrfachen Morddrohungen", heißt es auf der Homepage der Pfarre. Am Mittwoch ist im Ort eine Kundgebung mit anschließender Lichterkette geplant.

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