Papst: Wirbel um Gesundheits-Gerüchte

Zeitung berichtete von gutmütigem Tumor, Arzt bestätigt Untersuchung. Der Vatikan dementiert.

Auf der ganzen Welt spekuliert man heute über den Gesundheitszustand von Papst Franziskus. Die italienische Tageszeitung "Quotidiano Nazionale" hatte berichtet, dass beim Papst ein gutartiger Tumor im Gehirn festgestellt worden sei. Es sei "ein kleiner, dunkler Fleck im Gehirn", dabei handle es sich um einen gutartigen Tumor, der behandelt werden könne. Der Papst sei vor einigen Tagen inkognito in einer Klinik in der Toskana gewesen, um von einem international bekannten japanischen Spezialisten untersucht zu werden, der dort arbeite. Die Untersuchung habe ergeben, dass der Tumor gutartig sei und dass der Papst sich keiner Operation unterziehen müsse, berichtete das Blatt.

Der Vatikan dementierte daraufhin den Bericht vehement. Er sei "haltlos und verantwortungslos", so der vatikanische Pressesprecher, Pater Federico Lombardi. "Der Papst setzt wie immer seine sehr intensive Arbeit fort. Die Verbreitung haltloser Informationen ist äußerst verantwortungslos, man dürfte ihnen keine Aufmerksamkeit schenken", sagte der Vatikan-Sprecher nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA.

Doch wenig später meldete sich auch der zuständige Arzt Takanori Fukushima zu Wort. Er bestätigte, dass er den Papst Ende Jänner im Vatikan untersucht hat. Dies verlautete aus der Klinik in der Toskana, in der der Spezialist tätig ist, berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA. Fukushima gilt als einer der besten Neurochirurgen der Welt, er wurde laut eigenen Angaben per Helicopter zum Pontifex geflogen.

Auch der Chefredakteur der Tageszeitung, Andrea Cangini, bestätigte die Information. Er habe mit dem Dementi des Vatikans gerechnet. "Wir haben die Nachricht lang nicht veröffentlicht, um sie genau zu prüfen. Wir haben keinerlei Zweifel über ihr Fundament. Wir haben uns lang gefragt, ob wir sie veröffentlichen sollen oder nicht. Wir sind der Ansicht, dass was für einen Staats- oder Regierungschef, auch für den Papst gilt. Die enorme öffentliche Relevanz dieser Persönlichkeiten zwingt uns zu glauben, dass das Recht auf Schutz der Privatsphäre weniger wichtig als das Recht der Öffentlichkeit auf Information ist", so Cangini.

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