Papst begrüßt humanitäre Korridore für Flüchtlinge

Papst Franziskus winkt von einem Balkon.
Er warnt aber vor einer "Globalisierung der Gleichgültigkeit".

Papst Franziskus hat beim Angelus-Gebet vor einer "Globalisierung der Gleichgültigkeit" gewarnt. Er bezog sich dabei auf den Mord an vier Ordensschwestern bei einem Angriff mutmaßlicher Al-Kaida-Extremisten auf ein Altenpflegeheim in der südjemenitischen Stadt Aden, bei dem am Freitag insgesamt 16 Menschen getötet wurden.

"Märtyrerinnen des Glaubens"

Als neue "Märtyrerinnen des Glaubens" bezeichnete der Papst die Ordensschwestern, die in dem Altersheim arbeiteten. Der Tod der Krankenschwestern, die in Demut und in Liebe ihre Pflichten gegenüber den Mitmenschen erfüllten, sorge nicht für Schlagzeilen, meinte der Papst. Er warnte vor dem Wegschauen bei Tragödien und vor der "Globalisierung der Gleichgültigkeit".

Zugleich sprach Franziskus auch die Flüchtlingsproblematik an. Er begrüßte die Einrichtung "humanitärer Korridore" wie jenes, der von Italien zugunsten syrischer Flüchtlinge aufgebaut worden sei. "Dieses Pilotprojekt verbindet Sicherheit und Solidarität. Es ermöglicht Menschen zu helfen, die vor Gewalt und Krieg flüchten", sagte Franziskus. Der Papst lobte den humanitären Korridor auch als "ökumenische Initiative", denn daran würden die katholische Gemeinschaft Sant'Egidio, die Waldenserkirche und die evangelisch-methodistische Kirche mitwirken.

Italien hat am Montag die ersten hundert von insgesamt eintausend Flüchtlingen aus Syrien aufgenommen, die direkt aus der libanesischen Hauptstadt Beirut nach Rom geflogen werden. Hinter der italienischen Initiative stehen drei religiöse Organisationen. Sie wollen die Menschen aufnehmen, um so die gefährliche Reise durch die Türkei und die Ägäis zu vermeiden.

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