Papst kritisiert Islamisten-Terror

Papa Francesku"-Plakate und Vatikan-Fahnen wurden von Tausenden Pilgern zur Begrüßung geschwenkt: Am Sonntag stattete Papst Franziskus Albanien einen eintägigen Besuch ab. Bei seiner ersten Reise in ein europäisches Land entschied sich der "Papst der Armen" bewusst für eines der ärmsten Länder. Als Höhepunkt feierte er auf dem Mutter-Teresa-Platz in der Hauptstadt Tirana eine Messe unter freiem Himmel.
Nach Warnungen vor Bedrohungen durch radikale Islamisten wurden die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Bereits am Mittwoch waren bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz aus Angst vor einem Anschlag die Kontrollen verstärkt worden.
Interreligiöser Dialog
Franziskus setzte in Albanien ein Signal zur Stärkung des interreligiösen Dialogs. Von den drei Millionen Einwohnern des Landes sind rund 60 Prozent Muslime und rund 15 Prozent Katholiken. "Das Land hat sehr gelitten, hat es aber geschafft, dass verschiedene Religionen in Frieden zusammenleben", betonte der Papst.
Bei seiner Kurzvisite verurteilte er den aktuellen Terror islamistischer Fundamentalisten: Religion könne niemals als Rechtfertigung für Gewalt dienen, so der der Pontifex, der an Menschenrechte und Religionsfreiheit für alle erinnerte: "Niemand soll meinen, er könne sich hinter Gott verstecken, während er Gewalttaten und Übergriffe plant und ausführt." Und: "Niemand nehme die Religion zum Vorwand für seine Taten, die der Würde des Menschen und seinen Grundrechten entgegenstehen, an erster Stelle dem Recht auf Leben und auf Religionsfreiheit aller."
Der Papst erwähnte die Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) nicht direkt. Allerdings galt als sicher, dass seine Äußerungen auf sie abzielten.
Franziskus appellierte auch daran, dass das wirtschaftliche Wachstum nicht nur einem Teil der Bevölkerung zugute kommen solle. "Der Globalisierung der Märkte muss notwendigerweise einer Globalisierung der Solidarität entsprechen; mit dem Wirtschaftswachstum muss eine größere Achtung der Schöpfung einhergehen", forderte Franziskus. Er wandte sich dabei besonders an die jungen Menschen in Albanien: "Wo Jugend ist, da ist Hoffnung."
In seiner Predigt würdigte Franziskus die Opfer des kommunistischen Regimes: "Es waren Jahrzehnte entsetzlicher Leiden und härtester Verfolgungen gegen Katholiken, Orthodoxe und Muslime". Albanien sei ein Land der Märtyrer gewesen.
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