Papst Franziskus soll die Flüchtlinge retten
Papst Franziskus, rette du die Flüchtlinge vor der gefährlichen Überfahrt!" Mit der Forderung nach einem humanitären Korridor sowie Visa des Vatikanstaats für Flüchtlinge lassen vier sozial engagierte Priester aus Italien aufhorchen. Don Luigi Ciotti, Alex Zanotelli, Gino Rigoldi und Virginio Colmegna betonen, dass dadurch Tausende Kinder, Frauen und Männer vor der lebensgefährlichen Überfahrt im Mittelmeer gerettet werden könnten. Ihr Appell, den sie im Wochenmagazin L´Espresso lancierten, wäre rechtlich und praktisch leicht umsetzbar. Die Visa des Vatikanstaats könnten über die jeweiligen diplomatischen Vertretungen und Apostolischen Nuntiaturen in Ländern Afrikas und des Nahen Osten ausgestellt werden. Dadurch würden Flüchtlingen kriminelle Schlepperbanden und kostspielige Fluchthelfer erspart bleiben. Per Flugzeug kostet die Reise nach Europa durchschnittlich 500 Euro. Für die riskante Fahrt in seeuntauglichen Booten über das Mittelmeer sind 7000 Euro zu berappen.
Leere Klöster
Wo könnte der Vatikan, als kleinster Staat der Welt, die Flüchtlinge unterbringen? Platz gäbe es genug, wie Pater Alex Zanotelli versichert: "Die Kirche hat viele Räumlichkeiten zur Verfügung. Ich denke an die vielen Klöster, wo nur mehr ein paar alte Mönche leben: Öffnet doch die Türen, so bringt ihr neues Leben rein." Für Zanotelli sei es längst an der Zeit, "ein neues Bewusstsein in der Kirche zu schaffen".
"Es ist natürlich ein provokanter Vorschlag", gesteht Pater Virginio Colmegna, "aber er verdeutlicht die Dringlichkeit der Lage." Er glaube nicht, dass die Erteilung von Visa durch den Heiligen Stuhl die einzige Lösung für die Migrantenfrage wäre, aber es könnte helfen, die Heuchelei der europäischen Politik, insbesondere bei Asylrecht, vor Augen zu führen."
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