Papst Franziskus erhält den Karlspreis 2016

Der Karlspreis 2016 geht an Papst Franziskus. Das gaben das Karlspreisdirektorium und die Stadt Aachen am Mittwoch bekannt. Die Preisverleihung soll - anders als üblich - 2016 allerdings nicht in Aachen stattfinden, sondern in Rom. Ein genauer Termin steht noch nicht fest.
Der Karlspreis wird seit 1950 für besondere Verdienste um die europäische Einigung verliehen. Papst Franziskus ist der 58. Träger des nach Karl dem Großen (747/748-814) benannten Preises.
Orientierung in schwierigen Zeiten
Die EU habe in den vergangenen Jahren Krisen und Rückschläge erlebt, stellte das Karlspreisdirektorium in der Begründung fest. "In dieser Zeit, in der viele Bürgerinnen und Bürger in Europa Orientierung suchen, sendet Seine Heiligkeit Papst Franziskus eine Botschaft der Hoffnung und der Ermutigung aus", hieß es.
Der Papst sei eine "Stimme des Gewissens", die mahne, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Und die daran erinnere, dass Europa verpflichtet sei, Frieden, Freiheit, Recht, Demokratie und Solidarität zu verwirklichen - aufbauend auf den Idealen seiner Gründungsväter.
2015 hatte EU-Parlamentspräsident, der deutsche Sozialdemokrat Martin Schulz die Medaille erhalten. Auch ein Papst wurde schon mal ausgezeichnet - Johannes Paul II. erhielt 2004 in Rom allerdings einen "außerordentlichen" Karlspreis. Bei Franziskus handelt es sich hingegen um die traditionelle Auszeichnung.
Vranitzky erhielt den Preis 1995
Zweimal ging der Preis bisher an Österreicher: 1995 an den damaligen Bundeskanzler Franz Vranitzky "insbesondere für die Anbindung der Regionen Osteuropas an die Europäische Union" sowie als ersten Träger des Karlspreises überhaupt an den in Tokio geborenen Gründer der Paneuropa-Bewegung Richard Coudenhove-Kalergi in Würdigung seiner "Lebensarbeit für ein geeintes Europa".
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