Papst Franziskus empfing Umweltminister Rupprechter

Papst Franziskus trifft sich mit einer Gruppe von Menschen in einem formellen Raum.
Im Rahmen der Audienz waren 16 EU-Umweltminister im Vatikan zu Besuch.

Umweltminister Andrä Rupprechter hat am Mittwochvormittag den Papst im Rahmen einer Audienz im Vatikan getroffen, bei der Franziskus insgesamt 16 EU-Umweltminister empfangen hat. Solidarität, Gerechtigkeit und Partizipation sind drei Prinzipien, die laut dem Papst für die Umweltminister prioritär sein sollten.

"Wir haben in der westlichen Welt die Pflicht zur Solidarität den ärmeren Ländern gegenüber und den Auftrag, die Ressourcen gerecht zu verteilen. Die Wissenschaft gibt uns viele Möglichkeiten, aber wir haben diese verantwortungsvoll zu nutzen. Das ist aus der Ansprache des Papstes besonders klar hervorgegangen", betonte Rupprechter nach dem Treffen mit dem Heiligen Vater bei einem Pressegespräch mit Rom.

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"Die in der Umweltenzyklika des Papstes enthaltenen Schlussfolgerungen und Aufforderungen, wie wir Zukunft gestalten müssen, sind weit mehr als ein Hirtenbrief des Oberhauptes einer Kirche. Sie geben auch Nicht-Gläubigen eine wichtige Orientierung. Mit seiner Enzyklika richtet sich der Papst an alle Menschen des Globus. Er hat damit der Debatte zum Klimaschutz einen sehr wichtigen Impuls gegeben", betonte der Minister. Mit der Enzyklika "Laudato si" habe sich der Papst in der politischen und wissenschaftlichen Gemeinschaft als Leader etabliert.

Der Papst habe sich in seiner Enzyklika sehr stark für umweltfreundliche Energieversorgung ausgesprochen und Kritik an der Nutzung von Gentechnik in der Landwirtschaft geübt. "Das sind Aspekte, die für Österreich besonders relevant sind. Damit erhalten wir vom Papst viel Rückenwind", meinte der Minister.

Rupprechter unterstrich, dass Umweltschutz ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sei. 170.000 Jobs seien in Österreich dank der Green Economy entstanden, bis Ende der Legislaturperiode sollen es 200.000 sein. Umwelttechnologie habe in Österreich eine Exportquote von 80 Prozent erreicht. "Unser Knowhow ist weltweit gefragt, vor allem Windrad und Solartechnologie", meinte Rupprechter.

"Ich habe mich für die Enzyklika bedankt, die eine wertvolle Orientierung für uns als Politiker ist..."

Nach der Audienz konnte der Minister kurz mit dem Papst sprechen. "Ich habe mich für die Enzyklika bedankt, die eine wertvolle Orientierung für uns als Politiker ist, wie Wirtschaft, Soziales und Ökologie in Einklang gebracht werden sollen", so Rupprechter.

Das Treffen mit Papst Franziskus fand im Rahmen der Vorbereitungen zur Klimakonferenz im Dezember in Paris statt. Am 18. September wollen die EU-Umweltminister bei einem Ratstreffen in Brüssel die gemeinsame Linie für die Verhandlungen beim UNO-Sondergipfel zur nachhaltigen Entwicklung in New York am 25. September abstimmen. Die Eröffnungsrede des Sondergipfels wird der Papst im Rahmen seines USA-Besuches halten.

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