Papst Franziskus attackiert Zwietracht im Vatikan
Ob Zölibat, Verbot der Homo-Ehe oder das Abendmahl für Geschiedene: Seit seiner Wahl im Frühjahr hat Papst Franziskus wiederholt grundsätzliche Haltungen der römisch-katholischen Kirche hinterfragt. Nun aber stellt er auch die Spielregeln jener Institution offen infrage, die seine Pläne zur Reform der Kirche durchkreuzen oder zumindest behindern könnte: den Machtapparat des Vatikan und seine legendären Intrigen. „Die Sprache des Teufels“ nannte Franziskus bei einer Messe Tratsch und und Geschwätz, und das sei eine verbotene Sprache im Vatikan. Beide seien Waffen eines mit Worten geführten Krieges, wer also lästern wolle, solle das außerhalb der Mauern des Vatikan tun. „Nie schlecht übereinander reden, nie die Ohren spitzen bei Geschwätz“, sei seine Forderung an die Kirchenzentrale.
Von Dienstag an tagt erstmals die von Franziskus ins Leben gerufene Sonderkommission. Sie besteht aus acht Kardinälen und einigen führenden Mitgliedern der römischen Kurie. Und genau die, das ist das erklärte Ziel dieses Gremiums, soll nun reformiert werden.
Der Papst hat deutlich gemacht, dass er ein neues Selbstverständnis der Kirche anstrebt, Priester dürften nicht mehr „Verwalter und Antiquitätensammler“ sein, die den Beichtstuhl als „Folterinstrument“ benützten.
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