Papst Benedikt XVI. feiert 88er

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat Grund zum Anstoßen: Am Donnerstag feierte er seinen 88. Geburtstag; am 19. April jährt sich zudem seine Papstwahl zum zehnten Mal. Mit Freunden und Verwandten feierte er im Castel Gandolfo bei bayerischem Bier und Musik.

Josef Ratzinger führt seit seinem Amtsverzicht ein ruhiges Leben. "Er ließt, lernt, spielt Klavier und singt, aber nur während der Messe", sagte Georg Gänswein, der Privatsekretär des Papstes, der im Vatikan auch Präfekt des päpstlichen Hauses ist. Gänswein war auch einer der Gratulanten.

"Die Ereignisse vor dem Amtsverzicht haben an Benedikts Kräften gezerrt, sie waren jedoch nicht der Grund für seinen Beschluss. Es war keine Flucht. Benedikt war überzeugt, dass ein Hirte vor nichts flüchten darf, nicht einmal vor Wölfen, wenn er ihnen begegnet. Er ist nicht geflüchtet, sondern hat einfach und demütig zugegeben, dass er nicht mehr die Kraft hatte, um die Kirche Christi zu tragen", betonte Gänswein.

Benedikt sei von einigen Altersproblemen belastet. "Die Beine sind nicht mehr so stark wie früher. Er hilft sich mit einem Gehwagen, den er besser als einen Stock findet. Er fühlt sich damit sicherer und stabiler", meinte Gänswein.

Wegen des Alters habe Benedikt auch darauf verzichten müssen, Bücher zu schreiben. "Benedikt schreibt nicht mehr. Er sagte mir: 'Jesus von Nazareth war mein letztes Buch. Ich habe nicht mehr die Kraft zum Schreiben. Hätte ich noch die Kraft zum Schreiben hätte ich nicht auf das Pontifikat verzichtet'", berichtete Gänswein.