Obama dankt Papst für "unbezahlbare Unterstützung"

Barack Obama und Papst Franziskus von hinten gesehen.
Der Pontifex besucht die USA - und begeistert abermals mit Bescheidenheit in Form eines Fiat.

Station Washington: Nach seinem Besuch in Kuba reiste Papst Franziskus in die USA weiter, vor er von der First Family in Empfang genommen wurde. Es ist die erste USA-Reise des 78-jährigen Argentiniers.

Präsident Obama dankte dem Kirchenoberhaupt am Mittwoch für seinen Einsatz in Krisen und Konflikten in der Welt. Der Pontifex erinnere die Menschen daran, dass Flüchtlingen aus Kriegsgebieten geholfen werden müsse, so Obama bei der Willkommenszeremonie beim Weißen Haus. "Wir sind dankbar für Ihre unbezahlbare Unterstützung unseres Neuanfangs mit Kuba", sagte Obama. Zugleich erinnerte Obama daran, dass Christen rund um die Welt wegen ihres Glaubens verfolgt und eingesperrt und dass Kirchen zerstört würden.

Auch der Klimawandel war Thema: "Angesichts der Dringlichkeit bin ich der Überzeugung, dass der Klimawandel ein Problem ist, das nicht länger einer kommenden Generation überlassen werden darf", sagte der Pontifex in seiner Ansprache bei der Begrüßungszeremonie im Weißen Haus am Mittwoch. Es sei ein "kritischer Moment", man müsse nun "mit Ernst und Verantwortung erkennen, was für eine Welt wir hinterlassen wollen." Obamas Klima-Initiative lobte er als "ermutigend".

Rede vor Kongress

Papst Franziskus sitzt in einem Auto, während Barack und Michelle Obama draußen stehen.
U.S. President Barack Obama stands next to first lady Michelle as Pope Francis looks out from a papal vehicle after arriving in the United States at Joint Base Andrews outside Washington, September 22, 2015. Picture taken September 22, 2015. REUTERS/Osservatore Romano/Handout via ReutersATTENTION EDITORS - THIS IMAGE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY. REUTERS IS UNABLE TO INDEPENDENTLY VERIFY THE AUTHENTICITY, CONTENT, LOCATION OR DATE OF THIS IMAGE. IT IS DISTRIBUTED EXACTLY AS RECEIVED BY REUTERS, AS A SERVICE TO CLIENTS. FOR EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS. NO SALES.
Rund 15.000 Menschen versammelten sich in der Innenstadt Washingtons, um den mit Spannung erwarteten Besuch des katholischen Kirchenoberhaupts zu verfolgen. Obama hatte schon am Dienstag mit seiner Familie den Papst persönlich nach der Ankunft an der Luftwaffenbasis Andrews nahe Washington auf dem Rollfeld abgeholt. Nach dem Treffen im Weißen Haus wollte sich Franziskus den Gläubigen bei einer Fahrt durch die Innenstadt von Washington zeigen, ehe er zu einem Gebet mit den katholischen US-Bischöfen in der St.-Matthäus-Kathedrale zusammenkommt. Danach wollte Franziskus den Missionar Junipero Serra heiligsprechen, der im 18. Jahrhundert den Katholizismus nach Kalifornien brachte.

Am Donnerstag wird Franziskus als erster Papst vor beiden Kongresskammern in Washington sprechen. Weitere Stationen der Reise sind New York, wo der Papst am Freitag eine Rede vor der UN-Vollversammlung hält, sowie am Samstag und Sonntag das Weltfamilientreffen in Philadelphia.

Fiat schindet Eindruck

Mit einem Detail machte der Papst jedenfalls sofort Eindruck im Land der Benzinschleudern: Nach der Ankunft bestieg er einen anthrazitfarbenen Fiat 500L, um die halbstündige Strecke zu seinem Quartier in der Vatikanbotschaft zurückzulegen. "Papst erobert Amerika im Fiat", titelte die Zeitung "San Diego Union-Tribune". Der britische "Independent" schrieb, Franziskus bringe "dringend benötigtes italienisches Flair" mit. Barack Obama benutzt üblicherweise eine "The Beast" genannte Panzerlimousine mit eigener Sauerstoffversorgung, Nachtsichtgerät und einem geschätzten Verbrauch von 29 Litern pro 100 Kilometer.

Bilder: Das Papamobil im Wandel der Zeit

Papst Franziskus verlässt ein Alitalia-Flugzeug in einem dunklen Auto.

Pope Francis waves from a papal vehicle after arri
Papst Franziskus winkt aus einem schwarzen Fiat 500L mit Vatikanflagge.

USA POPE FRANCIS VISIT
Papst Franziskus sitzt in einem Auto, während Barack und Michelle Obama draußen stehen.

USA POPE FRANCIS VISIT
Ein schwarzes Oldtimer-Auto mit Reserverad an der Seite.

I09
Ein Mercedes-Benz Nürburg, aufgenommen in Schwarzweiß.

Ein schwarzer Mercedes-Benz Landaulet mit offener Tür steht im Nebel.

Der Innenraum einer Limousine mit beigen Sitzen und Teppichboden.

Ein Papamobil, ein Mercedes-Benz G-Klasse mit speziellem Aufbau, steht auf einer Straße.

Papst Johannes Paul II. fährt in einem Papamobil durch eine Menschenmenge.

Innenansicht eines futuristischen, verglasten Fahrzeugs mit weißen Sitzen.

Papst Johannes Paul II. winkt aus seinem Papamobil.

POPE JOHN PAUL II WAVES TO SPECTATORS IN PANONHALM
Ein weißer Truck mit einer ungewöhnlichen, gläsernen Kabine wird von Soldaten beladen.

ARMY SPECIALISTS READY THE POPEMOBILE
Papst Johannes Paul II. fährt im Papamobil durch eine Menschenmenge auf dem Petersplatz.

Ein Papamobil, das spezielle Fahrzeug des Papstes, mit Panzerglas und gepanzerter Karosserie.

Papamobil - "Dienstwagen" des Papstes
Papst Benedikt XVI. fährt in einem Papamobil auf einer Straße.

Der Papst besucht Deutschland
Papst Benedikt XVI. fährt in einem Papamobil an einer Menschenmenge und einem Che-Guevara-Wandbild vorbei.

Pope Benedict XVI waves as he rides the popemobile
Papst Benedikt XVI. mit Sombrero winkt der jubelnden Menge zu.

MEXICO POPE BENEDICT XVI
Papst Franziskus fährt in einem Papamobil durch Rio de Janeiro.

BRAZIL POPE VISIT
Papst Franziskus winkt aus einem Papamobil mit offenem Verdeck.

SOUTH KOREA POPE FRANCIS VISIT
Papst Franziskus fährt in einem Papamobil durch eine jubelnde Menschenmenge.

Pope Francis waves to faithful from a popemobile w
Zwei Schweizergardisten stehen Wache, während ein Papamobil durch ein Tor im Vatikan fährt.

VATICAN POPE
Papst Franziskus fährt in einem Papamobil an einer Menschenmenge vorbei.

Pope Francis waves from the popemobile after leadi
Der Papst steigt in sein Papamobil, umgeben von Sicherheitsbeamten.

VATICAN RELIGION POPE AUDIENCE

Der Sender CNN Money lobte den Fiat als gute Wahl. Der Wagen sei "das ideale Fahrzeug für einen bescheidenen Papst, der Schnickschnack und Luxus gern auf ein Minimum beschränkt". Gegenüber dem Fiat 500 ist die Version 500L einen halben Meter länger und etwas höher, bietet mehr Beinfreiheit und mehr Luft nach oben. Zwar neige der Minivan bei schneller Kurvenfahrt zum Schwanken, aber das sei nichts, was den Papst kümmere, so CNN Money. Auch mit Rücksicht auf nationale Unternehmen ist die Fahrzeugwahl nicht zu beanstanden: Fiat und der US-Autobauer Chrysler sind seit einer Fusion 2014 unter einem Dach. Als Wagen für Massenveranstaltungen in den USA benutzt Franziskus einen offenen Jeep Wrangler, eine Chrysler-Marke.

Ein schwarzer Fiat 500L mit dem Kennzeichen SCV 1 und der Flagge des Vatikans.
Pope Francis waves as he departs Joint Base Andrews, Maryland in a Fiat 500 after arriving for his first trip to the U.S. September 22, 2015. REUTERS/Kevin Lamarque

Kommentare