Obama dankt Papst für "unbezahlbare Unterstützung"

Station Washington: Nach seinem Besuch in Kuba reiste Papst Franziskus in die USA weiter, vor er von der First Family in Empfang genommen wurde. Es ist die erste USA-Reise des 78-jährigen Argentiniers.
Präsident Obama dankte dem Kirchenoberhaupt am Mittwoch für seinen Einsatz in Krisen und Konflikten in der Welt. Der Pontifex erinnere die Menschen daran, dass Flüchtlingen aus Kriegsgebieten geholfen werden müsse, so Obama bei der Willkommenszeremonie beim Weißen Haus. "Wir sind dankbar für Ihre unbezahlbare Unterstützung unseres Neuanfangs mit Kuba", sagte Obama. Zugleich erinnerte Obama daran, dass Christen rund um die Welt wegen ihres Glaubens verfolgt und eingesperrt und dass Kirchen zerstört würden.
Auch der Klimawandel war Thema: "Angesichts der Dringlichkeit bin ich der Überzeugung, dass der Klimawandel ein Problem ist, das nicht länger einer kommenden Generation überlassen werden darf", sagte der Pontifex in seiner Ansprache bei der Begrüßungszeremonie im Weißen Haus am Mittwoch. Es sei ein "kritischer Moment", man müsse nun "mit Ernst und Verantwortung erkennen, was für eine Welt wir hinterlassen wollen." Obamas Klima-Initiative lobte er als "ermutigend".
Rede vor Kongress

Am Donnerstag wird Franziskus als erster Papst vor beiden Kongresskammern in Washington sprechen. Weitere Stationen der Reise sind New York, wo der Papst am Freitag eine Rede vor der UN-Vollversammlung hält, sowie am Samstag und Sonntag das Weltfamilientreffen in Philadelphia.
Fiat schindet Eindruck
Mit einem Detail machte der Papst jedenfalls sofort Eindruck im Land der Benzinschleudern: Nach der Ankunft bestieg er einen anthrazitfarbenen Fiat 500L, um die halbstündige Strecke zu seinem Quartier in der Vatikanbotschaft zurückzulegen. "Papst erobert Amerika im Fiat", titelte die Zeitung "San Diego Union-Tribune". Der britische "Independent" schrieb, Franziskus bringe "dringend benötigtes italienisches Flair" mit. Barack Obama benutzt üblicherweise eine "The Beast" genannte Panzerlimousine mit eigener Sauerstoffversorgung, Nachtsichtgerät und einem geschätzten Verbrauch von 29 Litern pro 100 Kilometer.
Bilder: Das Papamobil im Wandel der Zeit
Der Sender CNN Money lobte den Fiat als gute Wahl. Der Wagen sei "das ideale Fahrzeug für einen bescheidenen Papst, der Schnickschnack und Luxus gern auf ein Minimum beschränkt". Gegenüber dem Fiat 500 ist die Version 500L einen halben Meter länger und etwas höher, bietet mehr Beinfreiheit und mehr Luft nach oben. Zwar neige der Minivan bei schneller Kurvenfahrt zum Schwanken, aber das sei nichts, was den Papst kümmere, so CNN Money. Auch mit Rücksicht auf nationale Unternehmen ist die Fahrzeugwahl nicht zu beanstanden: Fiat und der US-Autobauer Chrysler sind seit einer Fusion 2014 unter einem Dach. Als Wagen für Massenveranstaltungen in den USA benutzt Franziskus einen offenen Jeep Wrangler, eine Chrysler-Marke.

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