Nordkoreanischer Soldat flüchtete nach Südkorea

Zwei Soldaten patrouillieren entlang eines Zauns mit Stacheldraht.
Ein junger Soldat aus Nordkorea ist in den Süden geflüchtet, ohne dass ein Schuss fiel.

Die Grenze zwischen Nord- und Südkorea ist die am schwersten bewachte der Welt. Gestern, Montag, schaffte es ein junger Nordkoreaner die vier Kilometer breite, mit Stacheldraht und Landminen gesicherte Grenze zu passieren, ohne dass ein Schuss fiel, wie das Verteidigungsministerium in Seoul mitteilte.

Der Soldat hatte seine Absicht zu desertieren deutlich gemacht. Zur Zeit befindet er sich in Gewahrsam. Die Behörden leiteten zunächst Ermittlungen ein und erklärten, zu gegebener Zeit weitere Informationen zu geben.

Der Mann, dessen Alter mit 19 Jahren angegeben wurde, habe "den Willen überzulaufen", sagte ein Ministeriumssprecher. Er passierte die Grenze in Hwacheon nordöstlich von Seoul. Die letzte Flucht durch die so genannte Demilitarisierte Zone (DMZ) ereignete sich 2012. Wenn Nordkoreaner das vermeintliche Paradies von Kim Jong-un verlassen, dann meistens über die weniger stark gesicherte Grenze nach China. Viele reisen dann weiter nach Südkorea oder versuchen ihr Glück in den USA. Der Diktator ließ nach Berichten der Agentur Yonhap heuer zusätzliche Landminen verlegen, um Überläufe zu verhindern. Im vergangenen Jahr gelang zwei Nordkoreanern die Flucht über die Seegrenze im Gelben Meer.

Jedes Jahr versuchen hunderte Nordkoreaner zu fliehen. Sie halten es nicht aus in dem vollkommen isolierten kommunistischen Land, wo Hunger, Armut und Unterdrückung ein normales Leben unmöglich machen. Was mit ihren daheimgebliebenen Familien passiert, weiß man nicht.

Der unberechenbare junge Diktator Kim Jong-un, der in der Schweiz aufwuchs, ließ am Sonntag erneut Raketen von kurzer Reichweite abfeuern. Drei Raketen seien von Wonsan an der Ostküste in Richtung japanisches Meer verschossen worden, hieß es. Dabei wurde ein Schiff getroffen, das in Flammen aufging.

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