Explosion bei Fußballspiel: Mindestens 40 Tote
Bei einem Bombenanschlag nach dem Ende eines Fußballspiels sind im Nordosten Nigerias dutzende Menschen getötet worden. Ein Polizist und eine Ärztin berichteten am Sonntagabend übereinstimmend von mindestens 40 Toten in der Ortschaft Mubi. Laut dem Polizisten galt der Anschlag den Zuschauern, die nach der Fußballbegegnung das Sportgelände verlassen wollten.
Unklar war zunächst, ob auch Spieler unter den Opfern sind. Laut der Ärztin, die nicht namentlich genannt werden wollte, scheint es sich bei den meisten Toten aber um Fans zu handeln. Ein Dorfbewohner berichtete, die Explosion habe sich offenbar inmitten der Menschenmenge ereignet, die nach dem Abpfiff über den Platz nach Hause strömte. Unter den Opfern seien auch Kinder.
Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Allerdings hat die islamistische Extremistengruppe Boko Haram schon mehrfach Anschläge auf Ziele in Nigeria verübt, die sie als westlich geprägte Einrichtungen betrachtet - etwa Sportanlagen oder säkular unterrichtende Schulen.
Mubi liegt nahe der Grenze zu Kamerun im nigerianischen Bundesstaat Adamawa. Dort gilt seit mehr als einem Jahr der Ausnahmezustand wegen des Kampfes der Regierungstruppen gegen Boko Haram. Im Oktober 2012 hatten Angehörige der ultrakonservativen Sekte eine Hochschule in Mubi überfallen und etliche Studenten in ihren Schlafräumen brutal ermordet. Vielen der Opfer wurde damals die Kehle aufgeschlitzt. Erst am Samstag wurden bei einem Überfall auf drei Dörfer in Nordnigeria nach Berichten örtlicher Medien mindestens 42 Menschen getötet worden (mehr dazu im unteren Abschnitt).
Bei einem Überfall auf drei Dörfer in Nordnigeria sind nach Berichten örtlicher Medien mindestens 42 Menschen getötet worden. Als Täter werden Islamisten der Organisation Boko Haram vermutet, die die Gegend mit einem blutigen Terrorkampf überziehen.
Die Angreifer seien am Samstagmorgen auf Lastwagen mit Sturmgewehren, Benzinbomben und Sprengstoff in die Dörfer Kanari, Wazarde und Gula eingedrungen, berichtete die Zeitung Vanguard am Sonntag. Die Dörfer liegen im Bezirk Gamboru im Bundesland Borno, das an Kamerun grenzt. "Das Schießen dauerte etwa sieben Stunden", sagte ein Zeuge der Zeitung. Niemand habe sich den Tätern entgegen gestellt.
Am Freitag waren in Borno zwei traditionelle Muslimführer von der Boko Haram verschleppt worden. Einer sei später getötet worden, berichtete ein Regierungssprecher. Vor drei Wochen hatten Boko-Haram-Kämpfer im Bezirk Gamboru mindestens 300 Menschen getötet.
#BringBackOurGirls
Kommentare