Verstecken bei Ikea? Jetzt nicht mehr

Eine Frau mit Brille schiebt einen Einkaufswagen mit einem großen Karton darin.
Das schwedische Möbelhaus hat in den Niederlanden eine große Versteckspiel-Aktion gestoppt.

Zuerst waren es ein paar hundert Belgier, die sich einen Spaß erlaubten und bei Ikea Verstecken spielten: Sie zwängten sich in Kühlschränke, kletterten auf Kästen oder robbten unter Betten. Diese Idee begeisterte verständlicherweise auch die Nachbarn in den Niederlanden: Via Facebook schwappte die Idee des „Verstoppertje“, wie man in Holland sagt, über die Grenze.

Auf Facebook explodierte das Ganze dann förmlich: Mehr als 20.000 Zusagen für einen Verstecken-Termin in Amsterdam, mehr als 13.000 in Utrecht und unvorstellbare 32.000 in Eindhoven ließen beim schwedischen Möbelhaus die Alarmglocken schrillen. Denn selbst wenn nicht alle tatsächlich dorthin kämen, würden die Möbelhäuser aus allen Nähten platzen. Man zog die Notbremse.

30er-Party bei Ikea

„Es gibt offenbar eine Menge Enthusiasmus. Das freut uns, aber wir können die Aktion nicht erlauben“, sagte Ikea-Sprecherin Suzanne Bouten der niederländischen Zeitung AD. Die Aktion sollte auf einmal beschränkt sein – eben auf Belgien. Vorreiter war die 29-jährige Elise De Rijck aus Antwerpen gewesen, die zu ihrem 30er das Verstecken spielen bei Ikea organisierte. Ikea ruderte nun zurück: Man habe von Anfang an gesagt, dass man eine solche Aktion ein Mal erlaube.

So ganz stimmt das aber nicht, denn auch andernorts wurde schon Verstecken gespielt: 2009 mussten sich die Organisatoren in Schweden sogar entschuldigen, nachdem 150 Teilnehmer Kunden derart erschreckt hatten, dass diese teils durch die Notausgänge geflohen waren. In Australien schaltete Ikea die Polizei ein, als man von den Plänen erfuhr. Und 2010 versteckten sich in einer dänischen Filiale etwa 100 Kinder und Jugendliche - sie wurden wieder gefunden, ohne gröbere Störungen und viel Aufhebens.

Geheime Party

Auf Deutschland habe die Idee noch nicht übergegriffen, so Pressesprecherin Isolde Debus-Spangenberg gegenüber der Süddeutschen. Doch auch dort hat man Bedenken: „Wir sind zwar für lustige Ideen immer zu haben. Aber für uns spielt der Sicherheitsaspekt natürlich die größte Rolle, auch wenn ein geplantes Versteckspiel wohl an Spontaneität verliert."

Das Versteck-Event in Eindhoven hat sich deshalb nun umbenannt. „Versteckspiel an einem geheimen Ort“ heißt es jetzt - das ist Spontaneität pur.

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