Rassismus-Streit um "Sinterklaas" geht weiter

Sinterklaas und seine Helfer, die Zwarte Pieten, winken in die Menge.
Traditionsverein für "Zwarte Pieten" kündigte Berufung gegen Urteil an.

Der Rassismus-Streit um den niederländischen Nikolaus geht in eine neue Runde. Gegen ein Urteil, wonach dessen dunkelhäutige Helfer eine "negative Stereotypisierung" von Schwarzen darstellten, kündigte der Traditionsverein für "Zwarte Pieten" (Schwarze Peter) am Mittwoch Berufung an.

Urteil beruht auf unrichtige Interpretation

Das Urteil des Amsterdamer Verwaltungsgerichts von Anfang Juli beruhe auf einer unrichtigen Interpretation historischer Fakten, erklärte die Pietengilde. Nach eigenen Angaben vertritt sie Hunderte von Niederländern, die in der Weihnachtszeit die überall im Land auftretenden Darsteller des Heiligen Nikolaus als "Zwarte Pieten" begleiten.

Das Gericht hatte erklärt, schwarze Bürger fühlten sich diskriminiert. Es gab einer Klage gegen den jährlichen Amsterdamer Auftritt von Nikolaus in Begleitung dunkelhäutiger Dienerfiguren recht. Die Helfer des Nikolaus - in den Niederlanden heißt er "Sinterklaas" - treten traditionell schwarz geschminkt und mit dick rot angemalten Lippen in bunten Fantasiekostümen auf. Das wurde auch schon vom Rassismus-Ausschuss der Vereinten Nationen kritisiert. Zur Empörung vieler Niederländer sprach das Gremium von einer "Rückkehr zur Sklaverei".

Königin Máxima inmitten von als „Zwarte Pieten“ verkleideten Menschen.
epa03001723 Princess Maxima poses with zwarte Pieten (Black Petes) during the arrival of Sinterklaas in Scheveningen, The Netherlands, 13 November 2011. Sinterklaas is a traditional Winter holiday figure, he is celebrated annually on Saint Nicholas' eve (05 December). During this celebration Sinterklaas hands out presents to children. EPA/ROBIN UTRECHT

Die niederländische Königin Maxima posiert mit "Zwarte Pieten"

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